LTE-Praxistest: VPN-Router Lancom 1781-4G

Funken auf allen Kanälen

11. Juli 2012, 6:00 Uhr | Dr. Harald B. Karcher/pf arbeitet als freier Autor und Tester in München. Sein Spezialgebiet ist die drahtlose Vernetzung mobiler Geräte über Highspeed-Internet-Zugänge.

Mit dem Lancom 1781-4G hat der Hersteller einen 4G-Mobilfunk-Router auf den Markt gebracht, der nicht nur alle drei in Deutschland zugelassenen LTE-Frequenzbänder (Long Term Evolution) abdeckt, sondern auch in bisherigen 2G- und 3G-Funknetzen betriebsfähig ist. LANline stellt das Gerät im Test vor und hat - nebenbei - gleich noch ein paar Praxiserfahrungen aus der im Aufbau befindlichen deutschen LTE-Infrastruktur gesammelt. Seit März 2012 liefert der deutsche Hersteller Lancom Systems seinen ersten LTE-Router Lancom 1781-4G aus. Das Gerät ist schon laut Datenblatt gleich in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert: Im Vergleich zu den bislang bekannten LTE-Routern im deutschen Markt handelt es sich bei diesem VPN-Router mit den Lancom-typischen Router-Features klar um ein System für den Business-Einsatz, was sich auch im gehobenen Preis von 899 Euro ausdrückt.

Hinzu kommt, dass der Lancom 1781-4G auf jeden Fall hier zu Lande universell als LTE-Router einsetzbar ist: Er beherrscht unter anderem mit 800, 1.800 und 2.600 MHz alle drei in Deutschland zugelassenen LTE-Frequenzbänder. Mit dieser LTE-Triband-Unterstützung ist das Gerät derzeit jedenfalls noch das einzige am Markt. Grund vielleicht auch, dass die deutsche Telekom auf der CeBIT 2012 den Lancom 1781-4G als LTE-Lösung für Business-Kunden präsentierte.

Ebenfalls nicht selbstverständlich ist, dass der Lancom 1781-4G nicht nur LTE- sondern auch die älteren 2G/3G-Mobilfunkstandards unterstützt: Findet der Lancom 1781-4G kein LTE-Netz, dann schaltet er auf GPRS, EDGE, UMTS, HSPA oder HSPA+ zurück. Fällt jedwede Funkversorgung aus, dann lässt sich die WAN-Verbindung auch über die integrierte ISDN-Schnittstelle oder über ein angeschlossenes externes xDSL- oder Kabelmodem herstellen. Das derart flexibel einsetzbare Gerät zielt daher auch auf Einsatzanforderungen, bei denen nicht unbedingt von vornherein klar ist, welche Kommunikationsverbindungen vor Ort aktuell verfügbar sind.

Testfokus LTE

Abgesehen von der zentralen Neuerung LTE reiht sich der Mobilfunk-Router Lancom 1781-4G mit seinen Features nahtlos in die umfangreiche Palette aktueller Business-VPN-Router des Herstellers ein. Im LANline-Test haben wir uns daher ausschließlich auf die LTE-Unterstützung konzentriert, die in mehrfacher Hinsicht Neuland darstellt und - wie sich zeigt - auch eine Herausforderung an den Tester.

Der seit 2010 betriebene Ausbau des Breitband-Mobilfunknetzes ist ja noch im vollen Gange, und LTE damit keineswegs flächendeckend verfügbar - schon gar nicht mit allen drei in Frage kommenden Frequenzbändern. Für einen Gerätetest in unterschiedlichen LTE-Netzen, wie er beim Lancom 1781-4G nahe lag, waren also etwas Improvisation und auch Mobilität gefordert, um am Teststandort, dem Großraum München, geeignete Empfangsmöglichkeiten zu finden.

Immerhin gelangen bei den Ende März bis Anfang April dieses Jahres durchgeführten Tests aussagekräftige Messungen in den beiden Frequenzbändern 800 und 1.800 MHz sowie mit den drei deutschen Netzbetreibern O2, Telekom und Vodafone. Ein kommerziell genutztes LTE-2.600-Netz stand zum Testzeitpunkt noch nicht zur Verfügung.

LTE-Normen und -Bandbreiten

Der LTE-Router Lancom 1781-4G zählt zur LTE-Kategorie 3 (gemäß 3GPP Release 8) und ermöglicht damit nominal 100 MBit/s im Downstream sowie 50 MBit/s im Upstream, sofern die nationalen Netzbetreiber die dazu nötigen LTE-FDD-Kanalbandbreiten (FDD: Frequency Division Duplex) im vollen Umfang von 20 MHz nutzen. Dies dürfen die Betreiber in Deutschland tatsächlich bei LTE-1.800 und bei LTE-2.600. Im 800-MHz-Bereich hingegen haben sie im Frühjahr 2010 bei der Bundesnetzagentur lediglich Kanalbreiten von 10 MHz ersteigert. Diese schmäleren Funkkanäle lassen mit den aktuellen LTE-Kategorie-3-Endgeräten im Downstream erfahrungsgemäß maximal rund 50 MBit/s zu.

Der Begriff Breitband-Mobilfunk ist auf jeden Fall bei diesen Größenordnungen keine Übertreibung. Im Vergleich zu VDSL-50 etwa sind LTE-Downstreams mit echten 100 MBit/s fast doppelt so schnell und LTE-Upstreams mit echten 50 MBit/s fast fünfmal so schnell - sofern der Nutzer in der Praxis ein derart schnelles LTE-Netz findet. Anwender sollten in ihren Erwartungen an LTE jedoch einkalkulieren, dass reale Bandbreiten vor Ort immer auch von der Auslastung der jeweiligen Funkzelle abhängen. Zudem ist LTE-Bandbreite natürlich eine Frage der Kosten: Je nach Tarif gelten unterschiedliche "Deckelungen".

Wer den Lancom 1781-4G aufschraubt, findet ein "Sierra Wireless Airprime MC7710 LTE and HSPA+ Wireless Module? mit Qualcomm-Chipsatz auf der Hauptplatine - das Herz der 2G/3G/4G-Mobilfunkhardware also. Von dort führen zwei Antennenkabel zu entsprechenden SMA-Buchsen an der Rückseite des Routers. An diesen lassen sich die beiden mitgelieferten, knapp 14 cm langen LTE-Antennen für 2G/3G/4G-Verbindungen anschrauben.

Laut Datenblatt von Sierra Wireless beherrscht das verbaute Modem MC7710 sogar noch weit mehr Frequenzbänder, als in Deutschland zugelassen sind. Der Lancom 1781-4G dürfte damit für den Einsatz in fast allen Ländern der Welt gut gerüstet sein. Zudem war Lancom bei der Nutzung dieses Modems sehr schnell: Letzteres ist auch für den Einsatz in mobilen Rechnern konzipiert - marktreife LTE-Notebook mit einem derartigen 2G/3G/4G-Funkspektrum lassen aber noch auf sich warten.

Alternativ zu den mitgelieferten Antennen könnte der Anwender auch externe LTE-Spezialantennen über die SMA-Kontakte verbinden - bis hin zu wetterfesten Outdoor-Antennen. Lancom selbst hat inzwischen auch eine eigene externe Indoor-LTE-Antenne zum Preis von 79 Euro im Zubehörprogramm - für den LANline-Test stand die "Airlancer Extender I-360-4G" allerdings noch nicht zur Verfügung. Allgemein gilt aus der Praxiserfahrung: In schwierigen Funksituationen können externe Spezialantennen wahre Wunder wirken, in bestversorgten Lagen bieten sie aber womöglich sogar einen schlechteren Empfang als mitgelieferte Serienantennen.

Software und Verwaltung

Der Administrator kann den Lancom-LTE-Router entweder über den eingebauten Web-Server oder über die kostenlosen Windows-Programme "Lanconfig" und "Lanmonitor" verwalten und überwachen. Letztere Tools entwickelt der Hersteller laufend weiter, sodass auch während des LANline-Tests entsprechende Fortschritte speziell bei der LTE-Unterstützung erkennbar waren. Die letztendlichen Testergebnisse beziehen sich auf das Lanconfig-Release 8.60.0186 vom 27. März 2012.

Hinzu kamen in der Startphase der Markteinführung des Produkts immer wieder Firmware-Updates für den Router selbst, und für das verbaute LTE-Modem MC7710 von Sierra Wireless. Nach diversen Updates während des Testzeitraums hatte der Lancom-Router auch in Sachen LTE einen gewaltigen Funktionsumfang erreicht. Der Tester spürte dabei an etlichen Details, dass der Hersteller bereits über lange Erfahrung mit Mobilfunk-Routern verfügt.

Alle wichtigen Router- und LTE-Settings lassen sich auch über den Web-Server des Lancom 1781-4G bedienen. Die komfortableren Lancom-Windows-Tools funktionierten im Test sowohl unter Windows Vista (32 Bit) als auch Windows 7 (64 Bit) einwandfrei. Wer mit der Administrationslogik von Lancom-Geräten bereits lange vertraut ist, dürfte an den neuen LTE-Funktionen dieses Router-Modells spontan seine Freude haben. Andernfalls gilt die Erfahrung des mit 4G-Routern durchaus bewanderten Testers: Kein ihm bekannter LTE-Router bietet zwar derzeit mehr, aber keiner hat ihm so viele Einarbeitungsmühen abverlangt wie der Lancom 1781-4G.

Im Lieferzustand wählt der Lancom 1781-4G die Übertragungsbetriebsart "Automatisch". Dies bietet den Vorteil, dass der Router im Prinzip fast immer ein Mobilfunknetz findet - sei es nun GPRS, UMTS oder LTE. Allerdings wählt das Gerät dabei keineswegs immer das schnellste lokal verfügbare Netz, wie der Tester in seinem gut mit LTE 800 versorgten Münchner Büro feststellte. Dieser Mobilfunkmodus ließ sich dann jedoch mit der manuellen Wahl der Übertragungsbetriebsart "LTE" in der Mobilfunkkonfiguration erzwingen.

Umgekehrt kann der Anwender auch langsamere Mobilfunkarten wie UMTS oder GPRS zwingend vorgeben. Zum Beispiel aus Kosten- und Tarifgründen, oder falls der Router zu oft zwischen zwei Betriebsarten hin und her wechselt, weil er sich an einem schwierigen Standort nicht für eine konstante Betriebsart entscheiden kann.

In der Spalte "APN" des Mobilfunkprofils lässt sich auch der "Access Point Name" der Basisstation manuell einstellen. Spätestens nach dem letzten Software-Update im Test waren die APN-Settings vom Hersteller so perfekt voreingestellt, dass der Router ohne eigenes Nachjustieren vollautomatisch in alle dem Autor zugänglichen LTE-Netze wie etwa Telekom-LTE-1.800, O2-LTE-800 und Vodafone-LTE-800 hineinkam.

Ein derart problemloses Einwahlverhalten war auch im Frühjahr 2012 noch keineswegs selbstverständlich, wie die Erfahrungen des Testers mit anderen LTE-Routern nahelegen. Allerding beschreiten die Netzbetreiber und die Gerätehersteller mit LTE auf beiden Seiten derzeit noch viel Neuland. Solange die LTE-Netzbetreiber fast täglich an ihren Netzeinstellungen herumexperimentieren, bedeutet dies für die Gerätehersteller einen hohen Test- und Anpassungsaufwand, bis Netze und Geräte endlich perfekt zusammenpassen.

Anzeige von Modus, Band und Kanalbreite

Sind die LTE-Verbindungseinstellungen erst einmal richtig justiert, dann kann der Anwender die Details der laufenden 2G-, 3G- oder 4G-Verbindung sehr schön im Lanmonitor überwachen. Dabei ließen die Funktionsfülle dieses Lancom-Tools und die Präzision der Monitoring-Auskünfte etwa zu LTE-Funkbändern und -Kanalbandbreiten - gepaart mit guter Durchsatzleistung des Routers - das Herz des Testers höher schlagen.

Die Tools anderer Hersteller verschweigen oft viele Detailinformationen, die aber dann relevant sein können, wenn der Anwender mit scheinbar unerklärlichen Änderungen der Empfangsbedingungen konfrontiert ist. So deckte der Lancom 1781-4G zum Beispiel klar auf, warum der Router im LTE-1.800-Netz der Telekom am Standort München-Riem von einem Tag auf den anderen plötzlich mehr Leistung brachte: Der Netzbetreiber hatte dort die Breite der FDD-Kanäle von 15 auf 20 MHz erweitert.

Die Netzliste des Lancom 1781-4G gibt zudem wertvolle Hinweise auf alle aktuell verfügbaren Mobilfunknetze in der näheren Umgebung. Dies hilft zum Beispiel bei der Auswahl des besten Providers an einem bestimmten Standort. Wer etwa mehrere Filialen vernetzen will, benötigt detaillierte Standortanalysen, bevor er einen Beschaffungs- und Installationsplan erstellen kann. Mit seiner breiten Unterstützung unterschiedlicher Netze und Frequenzbänder verschafft der Lancom 1781-4G einen sonst kaum erzielbaren Überblick über das komplette Mobilfunkspektrum.

Nennenswerte Schwächen im Mobilfunkbereich hat der Tester im Lancom 1781-4G nach den letzten Firmware-Updates nicht mehr gefunden. Auch der Wechsel zwischen LTE und HSPA hat manuell und automatisch gut funktioniert. Wünschenswert wäre allerdings ein Tool zur grafischen Darstellung der erzielten Datenraten. Ein solches Tool bietet etwa die Mobile-Messenger-Software des E398u-18-Surfsticks von Huawei, mit dem sich das Durchsatzverhalten des Sticks im LTE-Netz sehr präzise aufzeichnen lässt.

Bedient alle LTE-SIM-Karten

Der Lancom 1781-4G hat bis Testabschluss letztlich mit allen eingesetzten LTE-SIM-Karten von Telekom, O2 und Vodafone auf Anhieb funktioniert. Dies ist zu betonen, weil keineswegs alle LTE-Router in dieser Hinsicht problemfrei arbeiten. Für den Test des Lancom-Routers nutzten wir ausschließlich die aktuell teuersten kommerziell freischaltbaren LTE-Tarife von O2, Telekom und Vodafone.

Dabei hatte die verwendete Telekom-SIM-Karte den Tarif Web?n?walk Connect XXL. Dieser erlaubt offiziell bis zu 100 MBit/s im Download und bis zu 50 MBit/s im Upload - Werte, die der Autor bislang allerdings noch in keinem der für den kommerziellen Betrieb vorgesehenen LTE-Netze voll erzielen konnte. Der 2G/3G/4G-XXL-Dienst kostet knapp 75 Euro pro Monat. Von O2 kam im Test eine 7.200/2.000-kBit/s-SIM-Karte zum Einsatz. Bei Vodafone war ein 50.000/10.000-kBit/s-Tarif auf der SIM-Karte freigeschaltet.

Für den Test des Lancom 1781-4G führten wir Geschwindigkeitsmessungen mit den SIM-Karten aller drei Netzbetreiber an geeigneten Standorten im Großraum München durch. Die SIM-Karte der Telekom kam mit LTE-1.800 zum Einsatz und die SIMs von Vodafone beziehungsweise O2 funkten jeweils auf LTE-800.

Speed-Messungen

Vodafone-SIM an der Münchner A94 auf LTE-800: Seit März 2012 strahlt das kommerzielle LTE-800-Netz von Vodafone mit FDD-Kanalbandbreiten von 10 MHz nun auch in das Büro des Testers unweit der Münchner Messeautobahn A94. Davor musste der Autor für solche Tests jedes Mal von der Großstadt aufs Land hinausfahren - etwa nach Pfaffing bei Ebersberg oder Vierkirchen bei Dachau. Der Vorrang ländlicher Gebiete bei der LTE-Versorgung war politisch gewollt und überfällig, um auch Unternehmen und Familien in abgelegenen Regionen Anschluss an das Highspeed-Internet-Zeitalter zu ermöglichen.

Bei der Messung mit dem Lancom 1781-4G in dem LTE-800-Netz von Vodafone ergaben sich Mitte März recht stabile Mittelwerte bei sehr geringen Schwankungen für Downloads um 41.373 kBit/s, Uploads um 11.866 kBit/s sowie Ping-Zeiten um 55 ms. Dabei stand der Router nicht in absoluter Bestlage, sondern ím ersten Obergeschoss eines Gebäudes - 666 Meter vom Vodafone-Funkturm entfernt.

Derart gute und stabile Durchsatzwerte sprechen erstens für ein vorzügliches LTE-800-Netz von Vodafone, zweitens für einen ausgezeichneten LTE-Router und drittens für eine gelungene Abstimmung zwischen Endgerät und Netz. Zum Vergleich: Ein VDSL-50-Anschluss am gleichen Standort bringt in der Regel sogar etwas geringere Durchschnittswerte beim Downstream und Upstream, dafür aber bessere Ping-Zeiten von 20 bis 30 ms.

Telekom-SIM in München-Riem auf LTE-1.800: Bis Abschluss des Testzeitraums strahlte LTE-1.800 im Büro des Autors noch nicht stark genug, um damit Bestwerte zu erzielen. Vier Kilometer weiter östlich, an der Messe München ist der Empfang jedoch stark genug. Wir testen den Lancom 1781-4G deshalb dort im Auto auf dem Armaturenbrett. Bei diesen LTE-Messfahrten fiel Ende März erstmals auf, dass die Telekom die Kanalbandbreiten ihres LTE-1.800-Pilotnetzes in München-Riem von zuvor 15 MHz auf nunmehr 20 MHz "aufgebohrt" hat.

Bei über 40 Durchsatzmessungen stellten sich mit dem Lancom 1781-4G sehr schöne Mittelwerte von 42 MBit/s im Downstream und 28 MBit/s im Upstream bei einer mittleren Ping-Zeit von 31 ms ein. Diese Downstream-Werte entsprechen einem sehr guten VDSL-50-Anschluss, die Upstream-Werte sind etwa dreimal besser als VDSL-50 und die Ping-Zeiten nur geringfügig schlechter.

O2-SIM in Pfaffing auf LTE-800: Der politische Sinn der "Digitalen Dividende" war es, mit LTE-800 möglichst vielen Nutzern auf dem flachen Land endlich ein ganz normales DSL-6000-Feeling zu ermöglichen. Zu diesem Zweck haben alle drei Netzbetreiber LTE-Pakete im Portfolio, die sich in Speed und Preis an dieser Grundidee orientieren. In Pfaffing bei Ebersberg etwa funkt schon seit Dezember 2010 ein sehr stabiles LTE-800-Netz von O2. Wir testeten dort den Lancom 1781-4G Ende März bewusst mit einem solchen moderaten Tarif und entsprechender O2-SIM-Karte. Der Lancom-Router zog dabei extrem stabile Downloads um die 7.270 kBit/s und recht stabile Uploads um die 6.833 kBit/s aus dem ländlichen Mobilfunknetz.

Dabei stand der Router für die Messung im Auto auf dem Parkplatz des Pfaffinger Brauereigasthofs, der an jenem Abend leider geschlossen hatte. Erfahrungsgemäß lässt sich innerhalb der LTE-versorgten Gaststube nämlich ein ähnlich hoher Datendurchsatz erzielen wie im Freien. Der Grund: Das langwellige LTE-800 dringt grundsätzlich recht gut durch dicke Gebäudemauern - viel besser jedenfalls, als die deutlich kürzeren Wellen von LTE-1.800 oder gar LTE-2.600.

Fazit

Das Gesamtpaket aus Qualcomm-Chipsatz, Sierra-Wireless-Funk-Modem, robusten 4G-Antennen, funktionsreichem Router-Betriebssystem, sehr detailreichen Statusmeldungen zur Funksituation und tatsächlich funktionstüchtigen vorkonfigurierten Mobilfunkprofilen für die nationalen LTE-Netze von O2, Telekom und Vodafone fügt sich beim Lancom 1781-4G zu einem innovativen Ganzen zusammen, das in der Summe überzeugen kann. Besonders beindruckt hat während des Testzeitraums zum Marktstart des Geräts, wie schnell die Lancom-Entwickler das Bugfixing und die Anpassung an den noch sehr dynamischen Ausbau des LTE-Netzes in den Griff bekommen haben. Insgesamt kann der Lancom 1781-4G als derzeit innovativster und funktionsreichster LTE-Business-Router gelten.

Info: Lancom SystemsTel.: 02405/49936-0Web: www.lancom.de

Im Tool Lanmonitor zeigt der Lancom 1781-4G den Modus (hier: LTE), das Mobilfunkband (hier: LTE 1.800 MHz) und sogar die Kanalbandbreite (hier: 20 MHz) an. So differenziert listet dies kein anderer LTE-Router auf.

Im Lancom 1781-4G waren zum Testzeitpunkt bereits acht Mobilfunkprofile für alle deutschen Netzbetreiber sehr schön vorkonfiguriert: für Telekom, O2 und Vodafone, aber auch für E-Plus, der noch kein LTE großflächig anbietet.

VDSL-Feeling im Auto: Solange noch nicht alle LTE-Funksorten mit Bestwerten im Büro verfügbar sind, muss der Tester den LTE-Router vor Ort fahren. Ein Spannungswandler versorgt dabei das Router-Netzteil mit 230 Volt.

Eine Messung mit dem Lancom 1781-4G ergab am 26. März 2012 gegen Mitternacht im LTE-1.800-Netz der Telekom in München-Riem einen Downstream von 42,40 und einen Upstream von 27,96 MBit/s bei einer Ping-Zeit von 25 ms.

Der Business-Router Lancom 1781-4G beherrscht LTE bei 800, 1.800 und 2.600 MHz. Findet er überhaupt kein LTE-Netz, dann schaltet er auf GPRS, EDGE, UMTS, HSPA oder HSPA+ zurück. Alle Bilder: Dr. Harald B. Karcher
LANline.

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