HP sucht nach Wegen aus der Krise: Bis 2014 möchte Konzernchefin Meg Whitman mit dem strauchelnden IT-Riesen die Kehrtwende schaffen. Hardware soll dabei wieder eine zentrale Rolle spielen.
Ein Quartalsverlust von fast sieben Milliarden Dollar, Ungereimtheiten in der Bilanz des 2011 übernommen Software-Hersteller Autonomy und Milliardenabschreibungen: Nachrichten von HP klangen in jüngster Zeit meist eher nach Hiobsbotschaften als nach der von Konzernchefin Meg Whitman angekündigten Trendwende für das Jahr 2014.
Auf seiner Kundenkonferenz Discover, die in diesem Jahr zum ersten Mal in Deutschland stattfand, setzte der IT-Riese dann auch alles daran, seine Zukunftsvisionen in den Fokus zu rücken, statt auf die vergangenen zwölf Monate zurückzublicken. Neue Speicherprodukte, überarbeitete Lösungen für Information Optimization und ein neues Convertible-Tablet für Business-Kunden standen im Mittelpunkt der Veranstaltung, zu der rund 9.000 Teilnehmer aus der Region EMEA nach Frankfurt gereist waren.
Von der Konkurrenz absetzen möchte sich Hewlett-Packard vor allem durch die Breite seines Portfolios. »HP ist das einzige Unternehmen, das seinen Kunden ein komplettes Portfolio von Devices über Hardware und Software bis zu Services anbieten kann«, gab sich Konzernchefin Meg Whitman in ihrer Keynote selbstbewusst. Um HP wieder auf Wachstumskurs zu bringen, baut die ehemalige Ebay-Chefin, die vor gut einem Jahr Leo Apotheker an der Spitze von HP abgelöst hat, das Unternehmen radikal um. Drucker- und PC-Sparte wurden Anfang des Jahres zur neuen Printing & Personal Systems Group zusammengelegt. Die Global-Accounts-Sales-Organisation hat Whitman in die neu benannte Enterprise Group integriert, in der das Geschäft mit Servern, Speichern und Netzwerk-Equipment sowie Technology Services gebündelt ist.
In der Software Division bringt HP Themen wie IT-Management, Analytics und Security zusammen. Nachdem ihr Vorgänger Leo Apotheker vor allem das Software-Geschäft stark in den Vordergrund gestellt hatte, nutzte Meg Whitman die Discover, um sich klar zum Hardware-Geschäft zu bekennen: »Hardware ist die Basis dieses Unternehmens«, stellte sie klar.