Hewlett Packard Enterprise hat mit der Akquisition von Aruba sein Netzwerk-Portfolio um Lösungen für mobile Arbeitswelten ergänzt. Nach einer Übergangsphase möchte der Hersteller alle Reseller in einem neuen Partnerprogramm zusammenbringen.
Zwei Marken, zwei Partnerkanäle, neue Zielgruppen – mit der Übernahme von Aruba hat sich für die Netzwerksparte von Hewlett Packard Enterprise (HPE) einiges geändert. Zwar wurde im vergangenen November nicht nur die Aufspaltung des HP-Konzerns, sondern auch die Integration von Aruba formell abgeschlossen. Tatsächlich stehen jedoch noch immer viele Veränderungen an. »Wir befinden uns nach wie vor in einer Transformation«, stellt Thomas Peuthert, Sales Manager Channel für Deutschland bei HPE Aruba, klar.
Im März vergangenen Jahres hatte HP das Unternehmen aus dem kalifornischen Sunnyvale für drei Milliarden Dollar übernommen – eine der größten Akquisitionen des Konzerns in der jüngeren Vergangenheit. Zwar kommt auch Aruba aus dem Netzwerksegment, einem Markt, in dem HPE mit seiner Networking-Sparte als klare Nummer zwei gut aufgestellt ist. Von Ausrichtung und Portfolio her unterscheiden sich die beiden Unternehmen jedoch deutlich. Die HPE-Lösungen kommen meist in eher traditionellen Rechenzentren im klassischen Mittelstand und Enterprise-Umfeld zum Einsatz. Aruba gilt im Markt dagegen als Mobility-Spezialist, der vor allem jüngere Unternehmen adressiert, deren Mitarbeiter oft keine festen Arbeitsplätze haben und mobile Endgeräte nutzen. In dieser modernen Arbeitswelt möchte sich HPE durch die Übernahme ein zusätzliches Standbein aufbauen. »Da war Aruba der perfekte Match für uns«, sagt Peuthert.
Neben klassischer Hardware für den Aufbau drahtloser Netzwerke wie seiner Access Points ist Aruba insbesondere im Geschäft mit Software und Applikationen gut aufgestellt. Vor allem mit dem Richtlinien-Manager »ClearPass« und der Netzwerkverwaltungsplattform »AirWave« will HPEs Networking-Sparte jüngere Unternehmen ansprechen, bei denen der Konzern bislang kaum vertreten war. Beide Software-Lösungen wurden speziell für Umgebungen entwickelt, in denen viele mobile Geräte zum Einsatz kommen.
Nach außen tritt die Netzwerksparte seit der Aruba-Übernahme unter dem etwas sperrigen Namen HPE Aruba auf. Dahinter steht eine Zwei-Marken-Strategie. Mit dem Schlagwort »Cloud first« positioniert HPE sein klassisches Data Center-Portfolio unter der Marke Hewlett Packard Enterprise. Unter dem Motto »Mobile first« bringt HPE das Mobility-Angebot von Aruba sowie das eigene Campus Netzwerk-Equipment unter dem Aruba-Brand auf den Markt. Auch die bisherigen HPE-Switches, die nicht im Data Center zum Einsatz kommen, werden damit künftig unter dem Namen Aruba vertrieben. »Aruba ist der stärkere Brand im Mobility-Bereich, deswegen bleibt die Marke erhalten«, begründet Channelchef Peuthert die Entscheidung.