Mit der Akquisition von Blade Network Technologies im vergangenen Herbst hat sich IBM ein eigenes Netzwerk-Portfolio gekauft. Partner sollen künftig Komplettlösungen aus Server, Storage und Netzwerk-Equipment anbieten.
IBM kämpft um einen Platz im Netzwerkmarkt. Der IT-Riese, der seine eigene Networking-Sparte 1999 an Cisco verkauft hat, hatte seither keine eigene Netzwerktechnik im Angebot. Big Blue setzte stattdessen auf Partnerschaften mit Herstellern wie Juniper, Brocade und Cisco. Mit der Übernahme von Blade Network Technologies (BNT) im vergangenen September hat IBM das Netzwerk nach mehr als zehn Jahren wieder zum Bestandteil seines eigenen Geschäfts gemacht. »Das Netzwerk spielt im Data Center eine immer wichtigere Rolle«, begründet Charles Ferland, IBM Vice President, System Networking EMEA, die Entscheidung im Gespräch mit Computer Reseller News.
IBM hat sich dabei nach eigenem Bekunden nicht zum Ziel gesetzt, den traditionellen Netzwerkmarkt aufzumischen, sondern Lösungen aus Server-, Storage und Netzwerk-Equipment anzubieten, deren einzelne Komponenten nahtlos zusammenarbeiten. »Wir stellen jetzt sicher, dass IBM eine Komplettlösung verkaufen kann«, erklärt Ferland, der bis zur Übernahme durch IBM EMEA-Chef von BNT war.
Mit der Übernahme des Spezialisten für Ethernet Switches verfolgt IBM im Rechenzentrumsgeschäft eine ähnliche Strategie wie Konkurrent Hewlett-Packard. Die HP-Sparte Enterprise Servers, Storage and Networking (ESSN) bietet mit der »Converged Infrastructure« eine IT-Infrastruktur als Komplettlösung aus einer Hand. Auch Cisco schlägt den Weg zum Komplettanbieter ein - allerdings in umgekehrter Richtung: Der Netzwerkriese hat sich in den vergangenen Jahren Schritt für Schritt ein Data Center-Portfolio inklusive eigener Server aufgebaut.