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Steigen jetzt Hewlett Packard oder Cisco ein?

IBM hat offenbar kein Interesse mehr an Sun

Die New York Times und andere US-Medien berichten, dass der IBM-Sun-Deal geplatzt sei und dass es derzeit keine weiteren Gespräche mehr zwischen den beiden Unternehmen gäbe. Ob das aber wirklich das endgültige Aus ist, oder es sich nur eine neue Pokerrunde in den seit Monaten anhaltenden Gesprächen handelt, ist bislang unklar.

Autor:Redaktion connect-professional • 5.4.2009 • ca. 1:10 Min

Verschiedene US-Medien berichten unter Berufung auf interne Unternehmensquellen, dass IBM kein
Interesse mehr an Sun habe und die seit Monaten anhaltenden Verhandlungen geplatzt seien.

Allgemein hatte man in den USA am Samstag mit einer offiziellen Bekanntgabe des Deals gerechnet,
doch am Sonntagabend sickerte durch, dass die Übernahmeverhandlungen vorerst geplatzt sind.

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Vordergründig soll es keine Einigung über den Kaufpreis gegeben haben. IBM hatte in der
vergangenen Woche das Angebot von 9,55 Dollar pro Aktie auf 9,40 Dollar abgesenkt. Diesen Preis
hätte das Board von Sun am Samstag abgelehnt, woraufhin IBM die Verhandlungen für beendet erklärt
habe.

IBM begründete die Preissenkung vor allem mit den hohen Abfindungen, die im Falle einer
Übernahme an das Topmanagement von Sun zu zahlen sind.

Doch Sun lässt dieses Argument nicht gelten und meint, dass da nichts Außergewöhnliches
vereinbart sei. Wie hoch diese Abfindungen im Fall einer Übernahme tatsächlich sind, ist nicht
bekannt, da dieses erst von IBM-Anwälten im Zuge ihrer Due Dilligence ermittelt wurde.

Sun will jetzt mit anderen Unternehmen über eine Übernahme reden. Favoriten sind der
IBM-Erzkonkurrent HP sowie Cisco, der Netzwerkspezialist ist soeben in den Servermarkt eingestiegen
und könnte sich über die Sun-Akquisition einen erheblichen Marktanteil sichern.

Analysten sehen zwar nach-wie-vor einen erheblichen Synergieeffekt für IBM, weisen jedoch darauf
hin, dass ein solcher Deal für IBM nicht überlebensnotwedig sei. "Bei den Größenverhältnissen von
IBM und Sun war stets klar, dass der Deal nichts an IBMs Strategie ändern würde", sagt A. M.
Sacconaghi, Analyst bei Sanford Bernstein.

Harald Weiss/CZ