Anbieter suchen zusätzlichen Umsatz in den Emerging-Markets

IT-Wachstum bekommt 2008 einen Dämpfer

10. Dezember 2007, 23:45 Uhr |

Die IT-Marktforscher reagieren jetzt auf die vielen pessimistischen Wirtschaftsaussichten und erwarten in deren Folge auch geringere Umsätze in der IT-Welt. So haben alle ihre Wachstums-Prognosen für das kommenden Jahr nach unten korrigiert. Damit stimmen sie mit den pessimistischen Prognosen von Cisco und IBM überein, die bereits bei ihren Quartalsabschlüssen warnende Worte von sich gaben.

IDC hat eine Wachstumsprognose für das kommende Jahr von 5,5 bis sechs Prozent abgegeben. Das wäre ein deutlicher Rückgang gegenüber der Wachstumsrate von diesem Jahr sein, die laut IDC weltweit bei rund 6,9 Prozent liegen wird.

In den USA soll sich das Wachstum noch stärker verschlechtern. Für diesem weltweit größten IT-Markt rechnen die Marktforscher nur noch mit einem mageren Plus von drei bis vier Prozent für das kommende Jahr. Das wäre dann nur noch rund die Hälfte der 6,6 Prozent, die in diesem Jahr dort umgesetzt werden.

"Hypothekenkrise und steigende Ölpreise haben dazu geführt, dass unsere Schätzung vorsichtiger ausfallen, denn all diese negativen Veränderungen werden auch die IT beeinflussen?, gibt IDC-Analyst Frank Gens als Grund für den pessimistischen Ausblick an.

Seiner Ansicht nach wird sich das geringere Wachstum zuerst bei der Hardware bemerkbar machen. Bei der Software wird der Effekt erst ein oder zwei Quartale später einsetzen, erst dann wird sich Trend auch auf die Services auswirken.

Auch Gartner sieht keine rosigen IT-Zuwachsraten. Deren Weltmarktdaten decken sich mit denen von IDC, wonach es ein Plus von 5,5 Prozent geben soll. Nur bei den US-Daten ist Gartner gegenwärtig noch etwas positiver eingestellt. Danach sollen die US-Ausgaben um 5,7 Prozent steigen. Das ist nur etwas weniger als die 6,1 Prozent, die Gartner für dieses Jahr erwartet.

Forrester Research arbeitet zwar noch an seiner weltweiten Prognose, doch deren Analyst Andrew Bartels hat bereits eine erste Einschätzung abgegeben. Er glaubt, dass der US-Markt um 4,6 Prozent wachsen wird, das ist etwa der Mittelwert zwischen IDC und Gartner. "Eine negative Gesamtwirtschaft wirkt sich auch immer auf den IT-Bereich aus, und es steht außer Frage, dass die Ökonomie im Moment sehr schwach ist", lautet Bartels Warnung.

Viele großen IT-Unternehmen malen ein ähnlich negatives Zukunftsbild des IT-Markts und stellen sich schon auf die geringen prozentualen Zuwächse ein. Bei IDC glaubt man, dass die Anbieter als Ausweg aus der Krise ihre Investitionen in den Emerging Markets wie Mexiko, Türkei, Polen, Argentinien, Kolumbien, Thailand und Vietnam erhöhen werden.

Harald Weiss/pk

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