Doch nicht nur im Portfolio des Herstellers gibt es Veränderungen, auch der Fokus im Channel wird verschoben. Schon im vergangenen Jahr war NetApp mit Bundles und integrierten Lösungen, die schnell eingesetzt werden können, sehr erfolgreich – mit der hyperkonvergenten Infrastruktur »HCI« kommt ab Herbst eine weitere hinzu. Solche weitgehend schlüsselfertigen Angebote sollen den Partnern insbesondere die Arbeit mit kleinen und mittelständischen Kunden erleichtern, weil sie die Lösungen schnell implementieren können. Hier will sich NetApp künftig stärker zurücknehmen und seinem Channel mehr Freiheiten bieten. Man wolle sich nicht in den Vordergrund drängen und die Partner unabhängig operieren lassen, erklärte Richard. Der Hersteller werde nur noch dann involviert, wenn der Partner ihn brauche. Allerdings, und hier sieht er NetApp in der Pflicht, müssen dafür weitere hoch integrierte Lösungen entwickelt werden.
Die auf diese Weise frei werdenden Energien sollen wichtigen Enterprise-Accounts gewidmet werden, die hohes Wachstum versprechen und große, komplexe Projekte mitbringen. Dazwischen wird es aber auch noch zahlreiche Kunden und Projekte geben, in denen NetApp und Partner gemeinsam auftreten, doch »unterhalb des Top-Levels müsst Ihr die Führung übernehmen«, erklärte EMEA-Channelchef Alfred Manhart den Partnern.
Wie genau dieses vom Hersteller als »The Right Touch« bezeichnete Modell letztlich ausgestaltet wird, soll in den nächsten Monaten ausgearbeitet und kommuniziert werden. Klar ist bislang, dass es nicht im Hauruck-Verfahren eingeführt, sondern zunächst in einigen Verticals implementiert wird. Details werden wohl spätestens zu NetApp Insight im Herbst feststehen. Die Technik-Konferenz, die bislang immer in Las Vegas und Berlin stattfinded, soll bald in weiteren Städten reüssieren und noch stärker Endkunden ansprechen. An der Tiefe und Menge der technischen Inhalte werde sich aber nichts ändern, versicherte Henri Richard.