Das amerikanische Start-up Scality, das unter anderem Dailymotion zu seinen Kunden zählt, stärkt seine Vertriebsstrukturen in Europa. Von hier kommt das Unternehmen und strebt nun nach einer intensiveren Zusammenarbeit mit den hiesigen Vertriebspartnern seiner Software-defined Storage-Lösung.
Seine vierte Finanzierungsrunde schloss Scality in diesem Sommer mit 45 Millionen US-Dollar ab. Das Geld soll dem Unternehmen bei der internationalen Expansion helfen und den Weg für einen Börsengang 2017 ebnen. Bis dahin steht auch Deutschland im Fokus des Software-defined Storage-Spezialisten, der hierzulande etwa ein Viertel seiner EMEA-Umsätze erwirtschaftet. Derzeit wird das hiesige Team verstärkt, um nicht mehr nur Sales und Pre-Sales vor Ort anbieten zu können, sondern auch Trainings, Consulting und Support. Ziel ist eine intensivere Partnerbetreuung, wie der europäische Sales-Chef Emilio Roman im Gespräch mit CRN erklärt. Er wünsche sich keinen breiten Channel wie bei den klassischen Storage-Anbietern, sondern arbeite lieber eng mit wenigen Partnern zusammen – etwa zehn seien für den deutschen Markt ausreichend. »Wir fangen an, selektiver zu sein«, sagt Roman, der sich dieses Vorgehen allerdings auch leisten kann. Schließlich werden die Scality-Lösungen nicht nur über die eigenen VARs und Systemintegratoren wie Concat oder MTI vertrieben, sondern ebenso über die Kanäle von Cisco, Dell, Hewlett Packard Enterprise und Seagate. Mit den Herstellern bestehen strategische Allianzen. Die drei letztgenannten haben die Speichersoftware zudem in ihr Produktportfolio integriert.
Scality ist zwar ein amerikanisches Unternehmen, doch seine Wurzeln liegen in Frankreich. Von dort stammen die Gründer und dort befinden sich auch die Forschung und Entwicklung. »Das ist nicht selbstverständlich für amerikanische Start-ups«, betont Roman, der das als Standortvorteil sieht und als Nachweis dafür, wie wichtig der europäische Markt für Scality ist. Er vergleicht den Storage-Spezialisten mit großen Hyperscalern wie Amazon und Google, die eigene Speichersoftware für ihre Cloud-Umgebungen entwickelt haben, die auf Standard-Hardware läuft. Im Prinzip habe man dasselbe gemacht und biete eine Lösung für Scale-out Storage – für jede Hardware, jeden Hersteller und jede Plattform. Dabei garantiere man eine Verfügbarkeit von 100 Prozent und eine hohe Performance auch bei wachsenden Infrastrukturen und Datenmengen.