Intelligentes Wohnen

Smart Home schafft den Durchbruch nicht

25. Januar 2013, 15:26 Uhr | Ulrike Garlet
Das smarte Haus ist nur in teilen Realität geworden, Foto: Cisco

Fehlende Standards und hohe Kosten verhindern bislang, dass das Smart Home in der Realität ankommt. Investitionen in den Markt lohnen sich allenfalls auf lange Sicht

Hätten sich die Prognosen der Marktforscher erfüllt, sollten sich im Haus von heute eigentlich längst die Jalousien abends von selbst schließen und die Fenster bei veränderter Luftqualität automatisch öffnen. Die Waschmaschine sollte waschen, wenn Energie am günstigsten ist, und der Kühlschrank automatisch melden, falls die Milch zur Neige geht. Soweit die Theorie. In der Praxis ist das Smart Home immer noch das Zuhause von morgen. Visionen und Ansätze für Heimvernetzung gibt es zwar bereits seit zwei Jahrzehnten. Die Ausbreitung im Markt habe bislang allerdings nicht mit den Prognosen Schritt gehalten, zieht der Branchenverband Bitkom Bilanz.

So genanntes »Smart Living« oder »Intelligentes Wohnen« hat sich im Alltag bisher erst in Teilbereichen durchgesetzt. Vor allem IT-Produkte und Unterhaltungselektronik – insbesondere Tablets und Smartphones, Notebooks, PCs, Drucker, Telefonanlagen und Smart-TVs – sind in vielen Haushalten schon miteinander vernetzt. »Heute sind vor allem IT- und TK-Geräte sowie Unterhaltungselektronik vernetzt, im Prinzip alle Geräte, die auf die bewährten Übertragungstechniken WLAN, LAN und DECT setzen«, bestätigt Michael Dopmeier, Leiter Indirekter Vertrieb Deutschland bei AVM.

Zu einem echten Smart Home gehört allerdings weit mehr als eine vernetzte IT- und UE-Ausstattung. Erst wenn auch Heizungsregelung und Haushaltsgerätesteuerung, IP-Überwachung und Beleuchtung in die Vernetzung einbezogen und zentral gesteuert werden, wird das Zuhause wirklich intelligent.

Die Vernetzung von weißer Ware war zwar im vergangenen Jahr einer der Schwerpunkte der IFA, im Alltag spielen vernetzte Haushaltsgeräte jedoch kaum eine Rolle. »Die Technologie und die Geräte gibt es ja bereits seit einiger Zeit. In den meisten Haushalten hat diese Technologie aber noch nicht Einzug gehalten«, hat etwa Jörg Lösche, Regional Director DACH von Netgears Commercial Business Unit (CBU), festgestellt. Im Bereich Hausautomation sind in manchen Haushalten zwar bereits einige Technologien vernetzt – etwa Kamerasysteme in Eingangsbereichen oder Alarmanlagen mit Cloud Services – meist kommt Geäudeautomation jedoch in Bürogebäuden zum Einsatz. »Es gibt zwar erste Ansätze für die Vernetzung von Hausautomation und weißer Ware, im Feld ist aber praktisch noch nichts vorhanden«, bestätigt auch Dopmeier.


  1. Smart Home schafft den Durchbruch nicht
  2. Fehlende Standards behindern den Markt
  3. Trendthema auf der CES
  4. IT-Channel hat kaum Interesse

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