Spiceworks-IT-Desktop, das bereits 2006 erschienen ist, wurde bereits von einigen Administratoren als»iTunes für das Netzwerk-Management in kleineren Unternehmen« bezeichnet. Die Software lässt sich der Web-Seite von Spiceworks herunterladen und in wenigen Minuten installieren.
Sobald er ein Profil erstellt hat, ist der Administrator sofort in der Konsole eingeloggt. Dort beginnt er dann, die zu scannenden Subnetze zu konfigurieren. Das Programm erzeugt daraufhin eine Inventarliste mit allen Systemen, die es im Netzwerk findet.
IT-Desktop wurde unter Verwendung des Ruby-on-Rails-Frameworks geschrieben. Die Konsole besitzt ein ansprechendes Design und ist einfach anzuwenden.
Die Breite der für eine Device-Discovery unterstützten Protokolle macht IT-Desktop zu einem vielseitigen Asset-Tracking-Werkzeug. Und weil die Software ohne Agenten auskommt, ist der Discovery-Vorgang schnell abgeschlossen: Von der Installation bis zu dem Zeitpunkt, da die Datenbank mit den Systemen im Netz »bevölkert« ist, vergehen gerade einmal fünf Minuten.
Enterprise-Systeme mit vergleichbaren Fähigkeiten verschlingen leicht Tausende von Euro nur für Lizenzgebühren. IT-Desktop dagegen ist dank seines auf Werbung basierenden Einnahmeschemas kostenlos.
Anfänglich hatten wir den Verdacht, bei Spiceworks handle es sich um ein ominöses Stück Adware. Aber damit lagen wir falsch, wie auch die Zahl von rund 350.000 registrierten Benutzern nahelegt. IT-Desktop liefert ein einfach zu benutzendes Inventar-, Monitoring -und Trouble-Ticket-Management.
Tests der Asset-Sammlungsfähigkeiten lieferten allerdings gemischte Resultate. Die Remote-WMI-Datensammlung lässt sich durch Virenscanner, Client-Firewalls und Berechtigungsprobleme stören. Einige Windows-Clients konnten zudem der Spiceworks-Datenbank nicht vollständig hinzugefügt werden.
Und auch einige der Spezifika von PC-Hardware und Software fanden ihren Weg nicht in die Database, während andere als »unbekannt« klassifiziert und lediglich mit ihren MAC- und IP-Adressen eingetragen wurden.
Für die in die Datenbank geladenen Maschinen zeigte Spiceworks allerdings eine beeindruckende Menge nützlicher Daten an. Dazu gehörten Informationen über die Hardware, die installierte Software, kritische Systemereignisse und die Ressourcennutzung.
Bemerkenswert sind die Funktionen für das Erstellen von Berichten. Spiceworks bietet eine ganze Reihe von vorgefertigten Berichten an, etwa eine Liste der Computer, auf denen keine Antivirus-Software installiert ist, oder eine Aufstelle der Rechner, deren freier Plattenplatz weniger als zehn Prozent beträgt. Das Programm exportiert die Berichte in das CSV-, PDF- und Excel-Format.
Spiceworks hat eine starke Support-Community für grundlegende Troubleshooting-Informationen; sie ist komplett in den Spiceworks-Desktop integriert. Kostenlose E-Mail ist ebenfalls im Angebot.
Die Web-gestützte Helpdesk-Management-Applikation erlaubt die Konfiguration eines rudimentären E-Mail-Kontos und eines Portals. Benutzer können über Spiceworks‘ Helpdesk-Portal Tickets übermitteln und den Status offener Trouble-Tickets abrufen.
In IT-Desktop vorkonfigurierte Alerts überprüfen Systeme im Netz daraufhin, ob genügend Speicherplatz oder Toner vorhanden ist oder wie es um den Status der Antivirus-Software oder von Google-Desktop bestellt ist.
E-Mail-Alarmmeldungen lassen sich auch dann aktivieren, wenn ein Monitor nicht einer vorkonfigurierten Bedingung entspricht.
Im Test verhielt sich IT-Desktop jedoch nicht immer wie ein großartiger Detektiv. Es kamen ein paar Warnungen zu Druckern mit zu geringem Toner, aber keine Informationen darüber, dass einige Systeme Google-Desktop mit sehr wenig Speicherplatz ausführten. Problematisch war allerdings auch, einen neuen Monitor zu erzeugen.
Unser Gesamteindruck von IT-Desktop ist gemischt. Für uns ist Spiceworks ein Werbeunternehmen, das Kunden und Werbungtreibende anzieht, weil es einen kostenlosen Weg bietet, einige grundlegende Probleme zu lösen.
Für die Nutzung dieses kostenlosen Tools muss der Kunde die Bannerwerbung akzeptieren, die mit der Software kommt. Unternehmen, denen zwar die Software, aber nicht die Werbung gefällt, können für 20 Dollar pro Monat die Bannerwerbung durch ihr eigenes Logo ersetzen.