Zenoss wurde 2006 gegründet, und bereits zwei Jahre später genoss die von Zenoss entwickelte Open-Source-Plattform bei einigen Netzwerkfachleuten bereits Kultstatus.
Zenoss ist inzwischen nicht nur zu einer verlässlichen Alternative zu Nagios gereift, sondern taugt in einigen Fällen sogar als Ersatz für ein System der »Big Four«. Das sagt zumindest Zenoss-Chef Bill Karpovich.
Nach Angaben des Unternehmens haben inzwischen 20.000 Organisationen in 175 Ländern die Management-Software implementiert. Ein Großteil davon entfällt mit Sicherheit auf die kostenlose Version »Zenoss-Core«. Aber auch für Zenoss-Enterprise, ein kostenpflichtiges Software-Abonnement, hat das Unternehmen viele Kunden registriert. Zu den größten Kunden zählen die US-Armee, die Deutsche Bank oder Motorola.
Wie bei nahezu allen Netzwerkmanagement-Systemen der Enterprise-Klasse dauert es auch bei Zenoss-Enterprise mehr als ein paar Minuten, bis das System läuft. Aber davor sollte kein Administrator zurückschrecken, denn die Implementierung ist insgesamt einfacher als bei einem Paket von BMC, CA, HP oder IBM.
Zenoss offeriert sowohl auf Hardware als auch auf Software basierende Versionen ihres Systems. Jede Plattform führt entweder die Core- oder die Enterprise-Version von Zenoss aus, und alle setzen auf einer Red-Hat-Linux-Distribution auf.
Die Software steht auch im Paket mit Appliances zur Verfügung, den Zenoss-Appliances 250 und 1000. Die Hauptunterschiede zwischen diesen beiden Appliances sind die Rechenleistung und die Anzahl der überwachbaren Knoten.
Network Computing testete die Zenoss-Enterprise-Software. Als erstes fiel auf, dass die auf Ajax basierende Managementkonsole eine Eingewöhnungsphase erfordert.
Die Subnetz-Discovery-Funktion in Zenoss erlaubt es, große Gruppen von Windows-Servern im Netz aufzuspüren. Für den Test wurden gebräuchliche Gruppenparameter eingestellt, beispielsweise die Windows-Management-Instrumentation-Benutzernamen und -Passworte. In zwei Schritten entdeckte die Software jede Windows-Box im Subnetz und pollte Hardware-, Betriebssystem-, Service-, Schnittstellen- und Performance-Statistiken aller Server.
»Zenpacks« genannte Add-ons ergänzen die Software um ein zielgerichtetes Monitoring für spezifische Funktionen, etwa Active-Directory, IIS, Exchange, Apache und Oracle/SQL. Die Open-Source-Natur von Zenoss hat zur Community-Entwicklung zahlreicher Zenpacks geführt. Als Resultat gibt es Pakete für das Monitoring so gut wie aller Produktionssysteme.
Die in Zenoss eingebauten Alarmfunktionen lassen sich so konfigurieren, dass sie Level-1-Personal sofort alarmieren, wenn ein Service ausfällt. Gelingt es den Mitarbeitern nicht, den Alert innerhalb eines festgelegten Zeitraums zu bereinigen, alarmiert das System Level-2-Personal und so weiter.
Das coolste Feature von Zenoss ist die Integration von Google-Maps-API. Es ist einfach prima, miteinander verbundene Netzwerkgeräte in einer Google-Map zu sehen – mit vollständigen Zoom- und Scroll-Fähigkeiten.
Selbst große Umgebungen stellen kein Problem dar: Der Administrator erstellt in diesem Fall einfach verknüpfte Maps. Regionale IT-Manager überwachen so ihre eigenen Gebiete.
Zenoss ist nichts für unbedarfte Zeitgenossen. Die Schnittstelle ist alles andere als intuitiv und basiert vollständig auf Web-Technik. Das heißt, Administratoren müssen einige Zeit investieren, bis sie gelernt haben, die Software zu bedienen.
Ist ein Gerät zu überwachen, das Zenoss nicht selbst vollständig modellieren kann, muss sich der Anwender entweder auf von der Community entwickelte Zenpacks verlassen, oder er nimmt professionelle Dienstleistungen in Anspruch – gegen Bezahlung, versteht sich.
Aber die schiere Größe der Zenoss-Kundenbasis sollte gewährleisten, dass Support für ein bestimmtes System schnell hinzugefügt wird. Dies kann laut Zenoss auch kurzfristig auf Supportbasis geschehen, wenn es um kritische Applikationen geht.
Die zwei wichtigsten Dinge, auf die ein Unternehmen verzichtet, wenn es sich nicht für die Enterprise-Version entscheidet, sind Support und WMI-Sammlung.
Ein Open-Source-Netzwerk-Management-System wie Zenoss kommt nicht für jedes Unternehmen in Frage. Wer aber neu in diesem Geschäft ist, sollte es definitiv versuchen, bevor er sich teure Alternativen ansieht.
Das Tool pt360 von Packettrap ist insgesamt ein solides, grundlegendes Netzwerk-Troubleshooting-Tool. Es ist weder Tivoli noch Openview, aber wer lediglich eine einfache Sammlung von Utilities benötigt, muss angesichts des Preises und der Features nicht lange überlegen.
IT-Desktop von Spiceworks ist gegenwärtig nur für kleine Unternehmen ohne Inventarisierungs- und Reporting-System geeignet. Das Produkt besitzt aber eine solide Basis, auf der sich aufbauen lässt.