Wer nicht will, dass seine Mitarbeiter im Home-Office oder unterwegs Firmendaten auf den dort genutzten Geräten halten, braucht entsprechende Infrastruktur. VDI (Virtual Desktop Infrastructure) und DaaS (Desktop as a Service) sind die beiden wichtigsten Alternativen, um den digitalen Arbeitsplatz remote bereitzustellen.
Das Arbeiten von zu Hause war bis vor Kurzem durchaus nicht selbstverständlich. Zwar erlaubten es immer mehr Unternehmen den Mitarbeitern, teilweise im Home- Office zu arbeiten. In vielen Firmen allerdings wurden allzu große Autonomiebestrebungen der Belegschaft eher misstrauisch beäugt. Mit der Coronakrise allerdings ist das Home-Office plötzlich zum Standard-Arbeitsplatz für den überwiegenden Teil der Belegschaft avanciert: Mitarbeiter müssen nun von zu Hause tätig sein, um Ansteckungen in den Büros vorzubeugen. Mit einer schnellen Rückkehr zum „Business as usual“ ist dabei wohl nicht zu rechnen.
Schon vor COVID-19 waren die Gründe, Remote- und Mobilarbeit zu ermöglichen, überzeugend: Desktop- und Applikations-Management lassen sich zentralisieren, was Zeit und Kosten spart. Kommt DaaS zum Einsatz, fällt das Infrastruktur-Management ganz weg. Wichtige Daten liegen sicher und gut geschützt auf zentralen Servern in der Cloud oder dem eigenen Rechenzentrum statt unsicher auf den Endgeräten der Anwender; immerhin gehen nach Daten von Forbes nahezu 42 Prozent aller Datenschutzvorfälle zwischen 2005 und 2015 auf verlorene Endgeräte zurück. Und schließlich können Anwender in einem weit gesteckten Rahmen frei wählen, mit welchem Endgerät sie arbeiten wollen. Zentral lassen sich dabei die Unternehmensrichtlinien hinsichtlich verwendeter Apps und Zugangsregeln bestimmen und durchsetzen.
Jetzt erfordert die Krise schnelle Antworten. Denn nur eine digitale Einbindung der Belegschaft sichert angesichts von Ausgangsbeschränkungen, dass der Betrieb weiterläuft. Die wichtigsten technischen Alternativen für die Bereitstellung sicherer Remote-Arbeitsplätze sind VDI und DaaS. Während VDI inzwischen auf eine Jahrzehnte währende, erfolgreiche Geschichte zurückblicken kann, ist DaaS eine relativ neue Technik mit voraussichtlich großer Zukunft. Im Jahr 2019 umfasste der Infrastrukturmarkt für VDI-Umgebungen weltweit ein Volumen von 7,58 Milliarden Dollar, der für VDI/DaaS-Software fünf Milliarden Dollar. Das durchschnittliche jährliche Wachstum beträgt laut Gartner-Zahlen von 2019 elf Prozent. [1] Doch welche Alternative ist die richtige? Klassisches VDI oder DaaS? Das lässt sich nicht ohne Weiteres sagen. Denn jede Technologie birgt spezielle Vorteile und Risiken.