Nur wer mit Kunden strategische Diskussionen führe, könne ihre Probleme und Anforderungen verstehen und maßgeschneiderte Lösungen liefern, betonte NetApp-CEO George Kurian auf der Partnerkonferenz des Herstellers.
Nachdem er in den letzten Jahren immer nur eine Videobotschaft geschickt hatte, nutzte NetApp -CEO George Kurian das diesjährige Partner Executive Forum des Herstellers in Madrid, um persönlich mit den Partnern zu sprechen. Per Videokonferenz aus dem fernen und frühmorgendlichen Silicon Valley zugeschaltet, wies er auf fundamentale Veränderungen im Markt hin – angetrieben vor allem durch die Cloud und die großen Hyperscaler. Die würden Quartal für Quartal massiv wachsen, im Prinzip »um ein NetApp« in jedem Dreimonatszeitraum, und damit alle Infrastrukturanbieter vor riesige Herausforderungen stellen. »Glücklicherweise können wir von dieser Entwicklung profitieren«, so Kurian, der den kriselnden Storage-Hersteller in den vergangenen Jahren zu einem Anbieter von Cloud- und Datenmanagement-Lösungen umgebaut hatte. Natürlich verkauft dieser auch weiterhin viel Hardware, sehr viel sogar, doch er kann auch Produkte und Services für Kunden bieten, die auf die Public Cloud setzen und im Extremfall überhaupt keine lokale Rechenzentrumsinfrastruktur mehr haben.
Die Cloud verändere IT in jedweder Hinsicht, betonte Kurian und wies darauf hin, dass Kunden viel Geld für die Cloud ausgeben – das teilweise andernorts eingespart werde, etwa bei der lokalen Infrastruktur. Um in diesem Umfeld als Partner zu bestehen, müsse man aus der Komfortzone heraus und herausbekommen, wie jeder einzelne Kunde ticke und wie man ihm helfen könne. »Wenn Ihr nicht versteht, wie Eure Kunden sich transformieren, dann werdet Ihr wahrscheinlich obsolet«, mahnte der NetApp-Chef.
Diskussionen über Produkte und Features sind dabei wenig zielführend. Es gelte, über Daten und Cloud zu sprechen, denn den Kunden interessiere in der Regel nicht eine Eigenschaft der Hardware, sondern dass er beispielsweise Analytics-Ergebnisse schneller erhalte. »Wer über Storage redet, verpasst Chancen«, so Kurian, »zum Beispiel bei Managed Services«. Ähnlich führte dann Technologiechef Matt Watts noch einmal näher aus und riet, sich auf strategische Themen wie Anwendungsperformance, Kostenstrukturen, Skalierbarkeit und Integrationen zu konzentrieren. Die Data Fabric von NetApp liefere die Basis, um Kunden zu unterstützen, egal ob sie Infrastruktur auslagern, Anwendungen als Service beziehen, hybride oder interne Clouds aufbauen, Micro-Services nutzen oder Visibility in hybriden Umgebungen herstellen wollten. »Die Data Fabric ist eine strategische Diskussion«, betonte Watts. »Es geht aber nicht um NetApps Data Fabric, sondern darum, Kunden zu helfen, ihre eigene Data Fabric zu bauen, ihnen eine individuelle Lösung zu bieten.«