Gute Geschäftsmöglichkeiten sieht Western Digital für den Fachhandel derzeit vor allem im SSD- und Gaming-Business. Die Flash-Krise der letzten Jahre ist ausgestanden und die Preise für SSDs sind niedrig. Es sei die perfekte Zeit für Fachhändler, ihre Kunden von SSDs zu überzeugen und ihnen bei Bedarf beim Aufrüsten von PCs und Notebooks zu helfen, so Böhmer. Zudem werden portable SSDs, bislang eher ein Nischenprodukt, für breitere Käuferschichten attraktiv. »Diesen Bereich haben wir extrem im Fokus und auch ein Portfolio, mit dem wir jeden ansprechen können.«
Speziell für Gamer wird um die »WD Black« eine komplette Produktreihe aufgebaut, deren erstes neues Produkt, die »WD Black SN750 NVMe SSD«, dieser Tage vorgestellt wurde. Eine externe SSD soll auf jeden Fall folgen und eventuell auch noch ein leistungsstarker USB-Stick.
Diese Geschäftsmöglichkeiten können Händlern helfen, eventuelle Rückgänge in anderen Bereich des Speichergeschäfts zu kompensieren. Allerdings ist Böhmer sicher, die Cloud werde nicht sämtliche Datenhaltung in den heimischen vier Wänden ersetzen, denn »die Leuten wollen gar nicht alles in die Cloud verschieben«. Und so arbeitet der Hersteller weiter an seinem NAS-Portfolio, das am unteren Ende immer stärker auf eine Einrichtung mit wenigen Schritten und eine Bedienung via App setzt. So will man komplexe Technik für unbedarfte Anwender zugänglich machen.
Überhaupt wird für den Hardware-Hersteller Western Digital die Software-Komponente wichtiger. Sowohl im Consumer- als auch im Enterprise-Business rücken nämlich die Verfügbarkeit und der Schutz von Daten in den Vordergrund, ebenso das einfache Management großer Datenmengen, etwa durch intelligente Suchfunktionen. »Wir wollen stärker in den Bereich Software vorstoßen, weil es unser Ziel ist, nicht nur Produkte zu verkaufen, sondern Lösungen«, erklärt Böhmer. Das soll dem Hersteller neue Märkte wie den Automotive-Bereich erschließen, in dem durch intelligente Systeme riesige Datenmengen anfallen und verarbeitet werden müssen. »Wir sind extrem breit aufgestellt. Rund 44 Prozent aller Daten weltweit werden auf unseren Produkten gespeichert«, sagt der Manager und verweist auf die Zusammenarbeit mit Integratoren, OEM-Partnern und anderen Herstellern, die dafür sorgt, dass auch in vielen Notebooks, Spielkonsolen und Storage-Arrays die Speicher von Western Digital stecken.