Schnelleres WLAN

Wi-Fi 7: Der drahtlose Netzwerk-Turbo

1. Februar 2022, 17:17 Uhr | Lars Bube
© Sensvector - AdobeStock

Während Wi-Fi 6 gerade im Markt ankommt und mit dem Release 2 ein wichtiges Update erhält, arbeiten die Hersteller im Hintergrund bereits eifrig am Nachfolger. Der soll so schnell werden, dass er kabelgebundene LAN-Verbindungen an vielen Stellen komplett ersetzen kann.

Zum Jahresanfang hat das WLAN-Standardisierungs-Konsortium der Wi-Fi Alliance der aktuellen sechsten Generation (802.11ax) ein Update verpasst, das besonders für den professionellen Einsatz in Unternehmens- und Industrienetzwerken gedacht ist. Mit dem „Wi-Fi 6 Release 2“ hält nun auch Multi-User MIMO (MU-MIMO) im Uplink Einzug und sorgt für einen schnelleren und effizienteren Upload. Das verspricht eine weitere spürbare Verbesserung der Performance gerade bei wichtigen Nutzungsszenarien wie Videokonferenzen, Cloud- und Edge-Anbindungen, Streaming und Gaming. Dazu kommen noch drei neue Power-Management-Features, die unter anderem eine bessere Optimierung für den Einsatz im IoT erlauben.

Währenddessen wird im Hintergrund bereits eifrig an der nächsten Generation Wi-Fi 7 (802.11be) gearbeitet. Eines der zentralen Ziele ist dabei „Extremely High Throughput“ (EHT), also eine weitere deutliche Erhöhung der Geschwindigkeit sowie des Durchsatzes. Die theoretische Bandbreite soll von aktuell 9,6 Gbit/s auf bis zu 46 Gbit/s ausgebaut und die Anbindungsgeschwindigkeit für einzelne Clients in typischen Settings etwa um den Faktor 2,4 erhöht werden. Dafür wird zusätzlich zu den 2,4- und 5-Ghz-Frequenzspektren auch das derzeit nur im eigenen Wi-Fi 6E verfügbare 6-Ghz-Band fest integriert. Das bringt eine weitere Entzerrung vom wachsenden Grundrauschen und ermöglicht vor allem auf kurze Distanzen deutliche Geschwindigkeitsvorteile. Hinzu kommt eine Verdopplung der Kanalbreite auf bis zu 320 Mhz sowie der Spatial Streams und Antennen für den MU-MIMO-Betrieb auf 16.

Die daraus theoretisch resultierende Vervierfachung des Datendurchsatzes dürfte zwar in der Praxis vor allem hinsichtlich der Kanalverbreiterung nicht erreicht werden, aber dennoch gerade in Umgebungen mit besonders vielen Clients spürbare Verbesserungen bringen. Ein weiterer Geschwindigkeitsschub von rechnerisch etwa 20 Prozent soll durch die Erhöhung der QAM (Quadrature Amplitude Modulation) auf bis zu 4.096 Bits erreicht werden.

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