Die erste Version ihrer »Multi-Gigabit-Wireless-Specification« hat die WiGig-Allianz veröffentlicht. Das Ziel der Organisation: Sie will die Grundlage für Wireless-LAN-Komponenten entwickeln, die Datenraten von bis zu 7 GBit/s unterstützen.
Bei Wireless LANs ist derzeit der Standard IEEE 802.11n das Maß der Dinge. Die Spezifikation sieht Bruttodatenraten von bis zu 600 MBit/s vor. In der Praxis werden je nach Ausführung des Adapters und des Access-Points (Zahl der Antennen) etwa 200 bis 300 MBit/s erreicht, und dies in Gebäuden über Entfernungen von etwa 70 Metern.
Die WiGig Alliance strebt nun einen Quantensprung in Sachen WLAN an. Die Organisation, die sich ebenso wie ihr Pendant Wi-Fi Alliance aus Vertretern von Herstellern zusammensetzt, arbeitet an einer Funktechnik, die Datenraten von bis zu 7 GBit/s bietet.
Als Transportmedium soll das 60-GHz-Band dienen. Es steht, ebenso wie die Bereiche 2,4 und 5 GHz, die IEEE 802.11 a, b, g und n verwenden, zur freien Verfügung.
Die erste Spezifikation, welche WiGig vorlegte, sieht vor, dass die Hochgeschwindigkeits-Adapter und -Access-Points auch mit Systemen zusammenarbeiten, die niedrigere Datenraten verwenden, also das 2,4- oder 5-GHz-Spektrum nutzen.
Allerdings ist WiGig nicht dazu gedacht, herkömmliche Wireless LANs zu ersetzen. Die Technik soll vielmehr nur über kurze Distanzen von wenigen Metern zum Einsatz kommen. Typische Anwendungsgebiete sind unter anderem die drahtlose Kopplung von Notebooks und Docking-Stationen oder von Rechnern und TV-Geräten.
Erste WiGig-Produkte sollen im kommenden Jahr herauskommen. Um das Zusammenspiel mit herkömmlichen WLAN-Geräten sicherzustellen, haben die WiGig-Allianz und die Wi-Fi-Allianz eine Zusammenarbeit vereinbart.
Eines der prominesten Mitglieder der WiGig-Fraktion ist Cisco. Der weltweit größte Hersteller von Netzwerkausrüstung ist im Board of Directors der Organisation vertreten, neben anderen bekannten Unternehmen wie Dell, Intel, Microsoft, NEC, Nokia oder Samsung.