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QoS mit Wifi-Multimedia ist verbesserungswürdig

Vergleichstest: Mesh-WLAN als Ersatz für drathgebundene Backbones

Mesh-Access-Points sollen das gute alte kabelgebundene Backbone überflüssig machen und eine Luftbrücke zwischen den einzelnen WLAN-Wolken etablieren. Im Test waren der »MAP 330« von Colubris Networks, der »FreeCon WAP-3000« von LevelOne und der »Orinoco AP-4000M« von Proxim.

Autor:Werner Veith • 8.10.2008 • ca. 1:05 Min

Der Mesh-Access-Point »MAP 330« von Colubris Networks

Englisch »mesh« steht wörtlich für Masche, Netz oder Schlinge. Als Verb ist »mesh« mit ineinander greifen oder vermaschen zu übersetzen. In der Netzwerktechnik versteht man unter »Mesh«-Netzwerken ein vermaschtes Kommunikationsnetz. Hierbei ist jeder Netzwerkknoten mit einem oder mehreren anderen verbunden. Die Datenströme werden von Knoten zu Knoten weitergereicht, bis sie das Ziel erreicht haben. Wenn jeder Teilnehmer mit jedem anderen Teilnehmer verbunden ist, handelt es sich um ein vollständig vermaschtes Netz.

Vermaschte Netze sind häufig fehlertolerant und dadurch sehr zuverlässig: Fällt ein Knoten aus oder ist eine Verbindung blockiert, kann sich das Netz darum herum neu verknüpfen. Die Daten werden umgeleitet und das Netzwerk ist weiterhin betriebsfähig. Das Prinzip vermaschter Netze lässt sich auf drahtgebundene wie auch auf drahtlose Netzwerke oder auch auf die Interaktion von Programmen anwenden. In großen Netzen findet sich häufig eine Struktur, die sich aus verschiedenen Topologien zusammensetzt. So ist das Internet in weiten Teilen ein vermaschtes Netz. Trotzdem gibt es Hauptverkehrsadern, die so genannten Backbone-Leitungen, die einem Bus ähneln.

Für den Einsatz vermaschter Netze spricht eine Reihe von Vorteilen. Sie gelten als die sicherste Variante eines Netzwerks. Fällt ein Gerät oder eine Verbindung aus, ist über eine Umleitung die Datenkommunikation weiterhin möglich. Darüber hinaus gelten vermaschte Netze als sehr leistungsfähig, erlauben eine gute Lastverteilung und benötigen keine zentrale Verwaltung.

Andererseits verbrauchen vermaschte Netze vergleichsweise viel Energie und benötigen komplexe Routing-Algorithmen. Jedes Endgerät arbeitet als Router und ist daher oft aktiv. Um das Funktionieren des Netzwerks zu gewährleisten, ist es notwendig, dass möglichst viele Endgeräte eingeschaltet bleiben.