Der Bitkom hat es in einer Umfrage herausgefunden: Bereits 14 Millionen Deutsche kennen das Gefühl, wenn das Mobiltelefon plötzlich verschwunden ist. In drei Viertel der Fälle bleibt das Gerät tatsächlich verschollen. Händler sollten vor allem Smartphonenutzer auf Missbrauchs-Risiken aufmerksam machen.
Etwas zynisch könnte man sagen: Der TK-Fachhandel kann sich freuen, denn alleine 3,5 Millionen Deutschen ist ihr Handy schon einmal gestohlen worden und sie haben diesen Schaden bei der Polizei gemeldet. Bei weiteren 2,8 Millionen Deutschen war das Gerät verschwunden und sie wissen nicht, ob sie es verloren haben oder ob es ihnen gestohlen wurde. Das bedeutet jede Menge Ersatz-Geschäft für Händler, denn nur die wenigsten Nutzer erhalten ihr Gerät jemals wieder zurück: In drei Viertel der Fälle (73 Prozent) taucht das Gerät nicht wieder auf.
Immerhin: Jeder Zehnte, dessen Handy verschwunden war, bekommt es durch einen ehrlichen Finder zurück. Weitere drei Prozent konnten es bei Polizei oder im Fundbüro abholen. Einige finden ihr vermisstes Mobiltelefon selbst wieder, indem sie es orten: Vier Prozent der Befragten, die schon einmal ihr Handy vermisst haben, konnten auf diese Weise ihr Gerät zurückbekommen. Das sind aktuelle Zahlen einer repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag des ITK-Branchenverbandes Bitkom.
Der Verlust des eigenen Telefons kann schwerwiegende Konsequenzen haben. Jeder siebte Handy-Besitzer (14 Prozent), dessen Gerät schon einmal weg gekommen ist, hatte anschließend eine höhere Telefonrechnung, weil jemand auf seine Kosten telefoniert hat. Doch noch riskanter ist es, wenn der Dieb nicht nur telefoniert, sondern auf dem Telefon gespeicherte Daten missbraucht. Fachhändler sollten deshalb insbesondere Smartphone-Käufer auf Sicherheitsrisiken aufmerksam machen.
Auf jeden Fall sollte eine PIN-Sperre eingestellt werden. Ohne den Code kann der Finder oder Dieb das Gerät nicht nutzen und hat keinen Zugriff auf die gespeicherten Daten. Außerdem sollte die IMEI-Nummer des Mobiltelefons notiert werden, durch die das Gerät eindeutig identifiziert werden kann. Die Seriennummer wird zudem benötigt, um bei der Polizei Anzeige wegen Diebstahls erstatten zu können. Die fünfzehnstellige Zahl befindet sich häufig auf einem Aufkleber unter dem Akku. Sie kann auch über die Eingabe *#06# auf der Telefontastatur abgefragt werden.
Sollte das Handy, nachdem der Verlust bemerkt wurde, nicht durch einen Anruf auf dem Gerät oder eine Ortung wiedergefunden werden, sollte der Besitzer die SIM-Karte beim Mobilfunk-Provider umgehend sperren zu lassen. Viele Services für Smartphones erlauben zudem das Löschen der eigenen Daten aus der Ferne. Apple und Microsoft bieten für ihre Smartphone-Plattformen entsprechende Dienste an. Unter www.icloud.com oder www.windowsphone.com können sich die Smartphone-Nutzer für den Service anmelden. Einige Hersteller von Android-Smartphones, etwa Samsung oder Motorola, bieten für viele Modelle ebenfalls vergleichbare Dienste an. Zudem gibt es für das Smartphone-Betriebssystem Android Apps wie »Android Lost«, die ähnliche Sicherheits-Features bieten.