Die Deutschen telefonieren immer mehr und länger mit dem Handy. Mehr als drei Stunden im Monat wird in Deutschland mobil telefoniert. Verantwortlich für den Boom sind vor allem Flatrates.
In Deutschland wird immer mehr und immer länger mit dem Handy telefoniert. So hingen die Deutschen im vergangenen Jahr insgesamt rund 3,2 Milliarden Stunden mit dem Ohr an ihrem Gerät. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Plus von 4,7 Prozent. Jeder Bundesbürger telefonierte somit im Schnitt fast 40 Stunden im Jahr bzw. mehr als drei Stunden (196 Minuten) im Monat mobil. 2005 waren es noch nicht mal halb so viel (87 Minuten pro Monat). Das teilte der Hightech-Verband BITKOM heute auf Basis von Daten der Bundesnetzagentur mit.
Vor allem günstige Flatrates und Volumentarife sind verantwortlich für den Boom. EDAbei halten sich die Zahl der abgehenden (4,6 rozent auf 107 Milliarden) bzw. ankommenden Gesprächsminuten (4,8 Prozent auf 86 Milliarden) die Waage. Dabei werden die meisten Gespräche nicht extra abgerechnet. Sie sind meist durch Flatrates oder Zeitvolumen abgedeckt. Trotz starker Nachfrage sind die Erlöse der Mobilfunkbetreiber mit Sprachdiensten durch diesen Trend rückläufig. Weitere Gründe für den Rückgang sind zusätzlich zum intensiven Wettbewerb die Eingriffe der Regulierungsbehörden. »Seit Jahren sinken die Terminierungsentgelte im Inland und die Roaminggebühren im Ausland«, sagte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. »Dem Markt werden auf diese Weise Mittel entzogen, die für Investitionen in den Breitbandausbau im Festnetz und im Mobilfunk fehlen.« Schon 2011 sind die Umsätze mit mobilen Sprachdiensten um 7 Prozent auf 15,2 Milliarden Euro zurückgegangen. Für das laufende Jahr 2012 soll es ein erneutes Minus von 4 Prozent auf dann 14,6 Milliarden Euro geben.