Die Weichen im Markt für Wireless-LANs sind schon längst auf Hochgeschwindigkeit gestellt: zuerst durch die vielen »Pre-Standard«-Implementierungen von IEEE 802.11n, seit Oktober 2009 durch die längst überfällige Ratifizierung des Standards. 802.11n bringt aber nicht nur mehr Durchsatz und mehr Flexibilität: Ein 802.11n-WLAN stellt auch höhere Anforderungen an den Controller und die verkabelte Infrastruktur. Deshalb sind Unternehmen gefordert, ihre bestehende WLAN-Architektur zu hinterfragen, um zukunftssicher aufgestellt zu sein.
Zahlreiche Unternehmen nutzen drahtlose LANs für den schnellen, flexiblen Netzzugang – teils als separates Overlay-Netzwerk eines Anbieters von Punktlösungen, teils als integrierten LAN-Infrastrukturbaustein in Form einer Unified-Network-Lösung. In der Regel sind die WLAN-Lösungen »historisch gewachsen«: Nach ersten Gehversuchen mit der 2-MBit/s-Bruttodatenrate von 802.11 folgten die 11 MBit/s von 802.11b, bis man zu den 54 MBit/s der heute weit verbreiteten 802.11a/b/g/h-Netze aufrüstete. Mit dem 802.11n-Standard drängt nun die aktuelle Funknetzgeneration in die Unternehmen – mit stolzen 600 MBit/s Bruttodatenrate, was in der Praxis immerhin 100 bis 120 MBit/s tatsächlich nutzbarer Bandbreite entspricht.
IT-Organisationen haben meist die bestehende LAN-Infrastruktur nachträglich um Funknetze ergänzt, außer zum Beispiel in denkmalgeschützten Räumen, wo sich eine Verkabelung verbat, oder für Spezialfälle wie im Logistikumfeld. Dies führte zu einer WLAN-Infrastruktur mit separaten Geräten, separatem Management und – oft aus Sicherheitsgründen durchaus so gewollt – separaten Security-Mechanismen. Dies brachte aber auch Management-Overhead und zusätzliche Kosten. Deshalb haben Unified-Networking-Lösungen einen Teil des Marktes erobert. Denn diese verfügen über ein übergeordnetes Netzwerk- und Security-Management für das geswitchte und das Wireless-Netzwerk, und teils wird anstelle eines Standalone-WLAN-Controllers dessen Funktion direkt in einem LAN-Switch-Chassis abgedeckt.