Skalierbare Highspeed-WLANs

802.11n erfordert ein Umdenken

20. Mai 2010, 11:45 Uhr | Ralf Ladner

Fortsetzung des Artikels von Teil 3

Bestandteile einer MSM-Lösung

Eine MSM-Lösung beruht auf zwei wesentlichen Komponenten: einem MSM-Controller und Multi-Service-Access-Points (MSM-APs). Der MSM-Controller steuert die Konfiguration der MSM-APs und sorgt damit für ein zentral verwaltetes WLAN-System. MSM-Controller gibt es als Unified-Network-Komponente, aber auch als Standalone-Gerät, was für Interoperabilität mit Switching-Equipment verschiedener Hersteller sorgt. Auch ein Tunneling ist möglich, zum Beispiel für die Einbindung von Kreditkartenterminals.

Der MSM-AP wiederum stellt, anders als ein Thin-AP, nicht nur die reine Luftschnittstelle bereit, sondern übernimmt zugleich die Umsetzung der vom Controller übermittelten Regelwerke und die lokale Netzwerkkonfiguration. Virtual-Service-Communities (VSCs) und Virtual-LANs (VLANs) erlauben eine saubere Trennung der Datenströme. Ein MSM-AP ist damit wie ein Access-Switch ins Netzwerk eingebunden. Ein VSC wird dabei wie ein Netzwerk-Service betrachtet: Jeder Service entspricht einem eigenen virtuellen AP. Da jeder VSC eine eigene SSID erhält, können Dienste gegeneinander differenziert werden: So erhalten zum Beispiel zeitkritische Dienste wie Sprache oder mobile Datenerfassung geringe Bandbreite (da sie nur wenig benötigen), aber eine hohe Priorität – nicht erst im Controller, sondern unmittelbar im Access-Point. Außerdem ist der MSM-AP dafür zuständig, Bedrohungen zu erkennen und zu verhindern (Intrusion-Detection/Prevention). Der intelligente WLAN-Edge entlastet so die verkabelte Infrastruktur.

Ein wichtiger Faktor bei einer optimierten WLAN-Infrastruktur ist es, dem Unternehmen möglichst große Flexibilität bei der Ausgestaltung zu gewähren. Mithilfe einer Applikation erlaubt eine MSM-Lösung den Mitarbeitern im Unternehmen deshalb die schnelle Einrichtung von Gastzugängen, etwa für Besucher oder Inhouse-Consultants von Fremdfirmen. Den Gästen bietet sich dabei ein einheitliches Interface: Unabhängig davon, ob sie sich via Wired- oder Wireless-Netzwerk einloggen, erreichen sie stets die gleiche Landing-Page. Auch ACLs und MAC-Security sind realisierbar.

Eine breite Palette verfügbarer Access-Points – Single/Dual/Triple-Radio, Indoor/Outdoor – ist heute bei den WLAN-Anbietern Standard. Eine nützliche Ergänzung bieten hier Geräte, die WLAN-AP, Switching und Telefonieanschluss im Formfaktor einer kompakten Wanddose vereinen. Den Controller wiederum sollte ein Unternehmen entweder als Appliance oder als Switch-Einschub beziehen können. Für zusätzliche Flexibilität beim unternehmensweiten WLAN-Einsatz sorgen zudem strikte Standardkonformität des Equipments, ein weltweit verfügbarer Support sowie moderate Kosten.

Der Zugang zu Unternehmensnetzen kommt – nicht zuletzt dank aktueller Highspeed-Technologie – immer öfter ohne das klassische Ethernet-Kabel aus. »Die Ratifizierung des 802.11n-Standards ermöglicht schnellere Wireless-Optionen und einen Ersatz für Access-Connectivity, die bislang drahtgebunden war«, so das Analystenhaus Gartner in seinem »Magic Quadrant for Wireless LAN Infrastructure (Global)« vom 12. Februar 2010. »Mit dessen zunehmender Verbreitung müssen die Anbieter Migrationsstrategien, konvergente Services und eine Verlässlichkeit bieten, die der verdrahteter Netzwerke ebenbürtig ist.« Eine intelligente WLAN-Architektur, die mit dem verdrahteten Netz zuverlässig Hand in Hand arbeitet, vermeidet eine Überlastung des LANs, während innovative Access-Points für mehr Flexibilität beim Zugang sorgen.

Axel Simon ist Business Development Manager Mobility bei Hewlett-Packard


  1. 802.11n erfordert ein Umdenken
  2. Ein großer Sprung für mobile Mitarbeiter
  3. Der Controller als Bottleneck
  4. Bestandteile einer MSM-Lösung

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