Und dieses Plus an Marktanteilen habe im zurückliegenden Geschäftsjahr 2014/2015 (endet zum 31. März) zu einem Rekordumsatz von etwa 253 Millionen Euro geführt. Immerhin rund 25 Prozent mehr als 2013/2014. Da erwirtschaftete der Verbund ein Umsatzvolumen, das knapp über 200 Millionen Euro lag. »Unser jährlicher Zuwachs resultiert allein aus organischem Wachstum und nicht aus Firmenübernahmen«, fügt Bauer hinzu. Zugleich verweist er auf zwei weitere Gründe, die den Einkaufsumsatz von Aetka deutlich nach vorn gebracht hätten: »Zum einen haben wir bei den Freischaltungen eine starke Steigerung erfahren und zum anderen entsprechen wir mit dem Unterstützungskonzept zur Verzahnung Online/Offline dem veränderten Informations- und Einkaufsverhalten der Endverbraucher.«
Für den Aetka-Chef steckt im Thema »Verzahnung« sehr viel Potenzial zur wirtschaftlichen Sicherung der inhabergeführten Geschäfte. Schließlich würde der Verbund darauf achten, »wie wir die Endverbraucher, also Privatkunden ebenso wie Geschäftskunden, in der Phase im Netz abholen können, in der sie sich schon informieren, aber noch keinen Kauf getätigt haben«. Den Weg dahin beschritt die Kooperation vor etwa zwei Jahren, »als wir das System aufzubauen begannen und es vor 18 Monaten ausrollten«. Seither habe die Online-Kaufberatung www.fragprofis.de gut funktioniert, versichert Bauer.
»Über fragprofis.de beraten unsere Mitglieder private und geschäftliche Endverbraucher im Internet in der wichtigen Phase vor der Kaufentscheidung und kommen darüber frühzeitig in Kontakt mit Kunden, die sie stationär nicht erreichen können«, erklärt der Aetka-Chef das System. Dabei ist er sich durchaus bewusst, dass »sich nicht aus jeder beantworteten Fragen im Nachgang ein umsatzträchtiges Geschäft entwickelt«, da häufig Bedienfragen von Privat- und Geschäftskunden gestellt werden würden. Gleichwohl zeigten die bisher gemachten Erfahrungen, »dass das Prinzip eine Anfrage gleiche eine Antwort vom Profi, das richtige ist, um das heutige und zukünftige Informationsverhalten der Endverbraucher passgenau zu bedienen und sie damit vor der Kaufentscheidung abzuholen«, fügt Bauer hinzu, der die Zahl der teilnehmenden Mitglieder mit derzeit 250 angibt. Das Besuchsaufkommen beziffert Bauer mit monatlich etwa 10.000 Zugriffen.
Und wohin geht die Reise der Aetka in den nächsten ein bis zwei Jahren? Für Bauer jedenfalls eindeutig in Richtung »Ausbau des Business-Bereiches«. Im Produkt- und Lösungsumfeld sieht er die Schwerpunkte vor allem im Mobility-Bereich, bei Telefonanlagen (»gegenständliche als auch virtuelle«), bei Business-Freischaltungen und Office-Lösungen. Zurückhaltender äußert er sich bei der Frage nach der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung. »Dazu ist das Jahr noch zu frisch«, sagt er, gibt aber zu, »dass das erste Quartal sehr gut gelaufen ist«.