Der Telekomausrüster Alcatel-Lucent veräußert seinen Bereich für Business-Kommunikationslösungen. Der chinesische Technologie-Investor China Huaxin legte ein verbindliches Angebot für 85 Prozent an der Enterprise-Sparte vor.
Ersten Gerüchten zufolge war der Konkurrent Unify an der Enterprise-Sparte des französischen Telekomausrüsters Alcatel-Lucent interessiert. Jetzt macht allerdings das Investmentunternehmen China Huaxin das Rennen, das 85 Prozent der Enterprise-Sparte übernehmen will. Alcatel-Lucent wird einen Minderheitsanteil von 15 Prozent halten. Der Abschluss der Transaktion wird für das dritte Quartal 2014 angestrebt. Der Deal dürfte voraussichtlich mehr als 200 Millionen Euro in die leeren Kassen des Unternehmens spülen.
Mit diesem Schritt und harten Sparmaßnahmen (»The Shift Plan«) scheint es dem seit April 2013 amtierenden Vorstandschef Michel Combes zu gelingen, das Ruder herumzureißen. Aufgrund des Sparkurses hat der chronisch defizitäre Telekomausrüster im vierten Quartal 2013 erstmals seit zwei Jahren wieder Gewinn gemacht.
Im Schlussquartal verzeichnete das Unternehmen unter dem Strich ein Plus von 134 Millionen Euro, nach einem Verlust von 1,6 Milliarden Euro Ende 2012. Der operative Gewinn vervierfachte sich auf 287 Millionen Euro, wie Alcatel mitteilte. Im Gesamtjahr verlor Alcatel-Lucent dennoch 1,3 Milliarden Euro nach zwei Milliarden im Jahr 2012. Der Umsatz stagnierte wegen des starken Euro bei 14,4 Milliarden Euro.
Alcatel steht insbesondere durch chinesische Konkurrenten wie Huawei und ZTE unter heftigem Wettbewerbsdruck. Um wieder auf Gewinnkurs zu kommen, sollen insgesamt Unternehmensteile für mindestens eine Milliarden Euro verkauft und die Kosten bis Ende 2015 um eine Milliarde Euro gesenkt werden.