Drohnen und IT-Sicherheit

Angriffe aus der dritten Dimension

8. März 2019, 13:21 Uhr | Autor: Christian Koch / Redaktion: Axel Pomper

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Kaum Abwehrmöglichkeiten

Drohne
Die Abwehrmöglichkeiten gegen das Ausspähen durch Drohnen sind begrenzt.
© Pixabay

Die Abwehrmöglichkeiten gegen das Ausspähen durch Drohnen sind begrenzt. In der Regel werden sie gar nicht wahrgenommen beziehungsweise sind je nach Operationshöhe gar nicht wahrnehmbar. Auch wenn Spähangriffe mit Drohnen über privatem Gelände klar rechtswidrig sind, so sind aktive Gegenmaßnahmen wie das Stören von Kommunikationsfrequenzen, etwa durch Frequenz-Jammer oder durch Drohnen-Tracker, rechtlich verboten. Das gilt erst recht für das Abschießen von Drohnen, zumal die Geräte dann außer Kontrolle geraten und Dritte gefährden können. Aktive Maßnahmen sind staatlichen Institutionen vorbehalten, dem Militär, Gefängnissen oder der Polizei, die zum Beispiel bei Großveranstaltungen Drohnen abwehren kann.
Doch Unternehmen können sich nicht wegen der Drohnenabwehr in Hochsicherheitszonen verwandeln, hier muss im konkreten Fall die Risikoabwägung erfolgen, wie weit man gehen muss. Rechtlich erlaubt ist für private Unternehmen das Erkennen von Drohnen; dafür gibt es mittlerweile spezielle Systeme, die beispielsweise durch Analyse der Funkkommunikation arbeiten. Ist eine Drohne erkannt, so hilft nur, schnell eine Plane über den Erlkönig zu ziehen oder die
Jalousien des Konferenzsaals herunterzulassen. Vorbeugend können beispielsweise Fenster verspiegelt werden, damit es nicht möglich ist, unter anderem Bildschirme zu fotografieren; Tastenfelder für PIN-Eingabegeräte müssen so angebracht sein, dass sie auch von oben nicht einsehbar sind.

Zur Sicherung der IT von Drohnen-basierten Cyberangriffen müssen vor allem die Funkverbindungen innerhalb eines Unternehmens gesichert werden, besonders durch konsequentes Verschlüsseln. Und natürlich müssen Unternehmen für ein entsprechendes Risikobewusstseins sorgen: Mitarbeiter müssen sich darüber im Klaren sein, dass mit der wachsenden Verbreitung von Drohnen ein neuer Angriffsvektor entstanden ist, dass Gefahr nicht nur über die Netze droht, sondern auch von oben. Für eine umfassende IT-Sicherheitsstrategie ist die
Berücksichtigung der dritten Dimension heute unverzichtbar.

Christian Koch ist Senior Manager GRC & IoT/OT bei NTT Security.

Anbieter zum Thema

zu Matchmaker+

  1. Angriffe aus der dritten Dimension
  2. Kaum Abwehrmöglichkeiten

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu NTT Com Security (Germany) GmbH

Weitere Artikel zu Viren-/Malware-Schutz

Matchmaker+