Obwohl das iPhone in Deutschland nur einen Marktanteil von rund 20 Prozent hält, gehen Experten davon aus, dass der Start von Apple Pay dem bargeldlosen Bezahlen einen kräftigen Schub geben wird. Jüngsten Statistiken zufolge nimmt die Bargeldnutzung auch in Deutschland stetig ab. Nach einer Studie der Deutschen Bundesbank sank die Bargeld-Quote 2017 bei Geldtransaktionen erstmals unter die 50-Prozent-Schwelle: Nur noch 47,6 Prozent der Zahlungen wurden bar beglichen. Bei Kartenzahlungen kommt zugleich meist die Girocard zum Einsatz und nicht Kreditkarten. Eine Girocard in einen Smartphone-Bezahldienst zu integrieren, bedeutet mehr Aufwand.
Inzwischen werden Kreditkarten hierzulande aber an sehr vielen Orten akzeptiert. Das hat auch mit der Politik zu tun. Ende 2015 hatte die Europäische Union beschlossen, das sogenannte »Interbankentgelt« bei Kartenzahlungen zu deckeln. Die Gebühr darf nun bei Girocards nicht mehr als 0,2 Prozent der Zahlungssumme betragen. Bei Kreditkarten ist der Betrag auf 0,3 Prozent begrenzt, zuvor waren es zum Teil mehrere Prozent. Nach dem Inkrafttreten der Regulierung fingen auch Discounter wie Aldi, Lidl und Penny an, Kreditkarten zu akzeptieren.
Inzwischen ist auch die Umrüstung auf Terminals, die kontaktloses Bezahlen per NFC-Funk unterstützen, weit fortgeschritten. Damit ist Deutschland für den Start eines Dienstes wie Apple Pay - zumindest war die Verbreitung der Akzeptanzstellen angeht - besser gerüstet als viele andere Länder.