Unified-Communications

Architekturen für Videokommunikation

23. Mai 2014, 11:29 Uhr | Uwe Klatt, Sales Director Central & Northern Europe bei Lifesize & André Dieball, Director Solutions & Services bei Zycko
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Wie können Unternehmen dem Thema Videokonferenz am besten begegnen? Was gibt es zu beachten und welche "Hausaufgaben" sollten IT-Manager machen, um die Implementierung von Videokonferenzen als erfolgreiches Projekt zu meistern?

Beim Vergleich mit vielen anderen Trends machen es Videokonferenzen den Verantwortlichen relativ einfach, einen direkten und indirekten ROI zu berechnen und dadurch sofortige Mehrwerte aufzuzeigen. Dennoch löst dieses Thema in den meisten IT Abteilungen erst einmal entweder pure Panik oder den Ruf nach bedeutend mehr Bandbreite aus. Eines der Probleme ist, dass Videokonferenzen für die meisten "Netzwerker" immer noch eine Black-Box sind.

Unmengen von scheinbaren Löchern in der Firewall durch offene Ports lösen nicht gerade Begeisterung aus. Die Verwendung von UDP (User Datagram Protocol) als hauptsächlichem Transport-Protokoll macht eine Service-Analyse mit nachgelagertem Troubleshooting anspruchsvoll und der scheinbare Bandbreitenhunger von HD-Videokonferenzlösungen (High Definition) erfordert eine andere Sicht auf das Netzwerk und seine Möglichkeiten. Ein weiterer Punkt ist dann noch das "Fachchinesisch" mit dem die Hersteller und klassische Videokonferenzanbieter um sich werfen: SIP, H.261, H263, H263+, H.323, BCFP, 1080p30, 720p30, 720p60, MCU, et cetera. Zudem waren Videokonferenzsysteme früher ein in sich geschlossenes System, das wenig Transparenz erlaubte. Inzwischen haben sich die Anforderungen jedoch stark verändert: Moderne Videokonferenzlösungen funktionieren nicht mehr mit zwei ISDN-B-Kanälen, sondern müssen sowohl als Endpunkt, als auch Infrastrukturelement in LAN- und WAN-Infrastrukturen integriert werden. Besonders Augenmerk gilt dabei den Bereichen Bandbreite, Sicherheit und Troubleshooting.

Bandbreite flexibel handhaben
HD ist der Standard und HD braucht Bandbreite. Die entschiedene Frage ist aber, wie viel Bandbreite steht zur Verfügung und wie viel Bandbreite wird wann benötigt? An dieser Stelle kommen die verschiedenen Codecs und Auflösungen ins Spiel und die Faustregel ist einfach: je mehr unterschiedliche Auflösungen bei unterschiedlichen Bandbreiten unterstützt werden, desto besser ist die Lösung. Dadurch nutzt das Sys-tem immer die bestmögliche Auflösung bei der zur Verfügung stehenden Bandbreite. Da diese zwischen den Teilnehmern immer wieder dynamisch ausgehandelt wird, kann auch entsprechend auf schwankende Bandbreiten reagiert werden.

Ein zweiter Punkt, der berücksichtigt werden sollte, ist die benötigte Bandbreite bei einer gegebenen Auflösung und die bei der vorher festgelegten "minimalen" Qualität. Gute Systeme benötigen beispielsweise für Full-HD (1080p30) etwa 1,7 MBit/s, bei einer projektierten minimalen Qualität von 720p30 werden nur 768 kBit/s fällig. Diese Bandbreite wird für die Dauer eines Gespräches benötigt. Fast alle Hersteller arbeiten inzwischen mit mehr oder weniger effektiven Mechanismen, um die Bandbreite bei gleichbleibender Qualität weiter zu reduzieren. Dies ist allerdings in den meisten Fällen nur bei stationären Endgeräten, also nicht bei mobilen Mitarbeitern über Software-Lösungen möglich.

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