Das US-Justizministerium ist offenbar bereit, dem Zusammenschluss der beiden Mobilfunker zuzustimmen – wenn diese Geschäftsbereiche und Funkfrequenzen abstoßen, um Wettbewerber zu stärken.
Die umstrittene Fusion von T-Mobile und Sprint könnte nun auch vom US-Justizministerium genehmigt werden. Wie die New York Times von Insidern erfahren hat, würden den beiden Mobilfunkern jedoch strenge Auflagen auferlegt. Sie müssten wichtige Funkfrequenzen abtreten und die Prepaid-Marke Boost Mobile veräußern, etwa an Dish Network, Charter oder Altice, mit denen bereits Gespräche geführt werden.
Mit den Vorgaben will das Justizministerium kleinere Wettbewerber stärken, entsteht durch die 26 Milliarden Dollar schwere Fusion der Nummer drei und vier auf dem US-Mobilfunkmarkt doch ein Schwergewicht mit 127 Millionen Kunden. Seit mehr als einem Jahr wird das Vorhaben daher bereits von den Wettbewerbsbehörden untersucht – im Mai hatte jedoch die FCC (Federal Communications Commission) für eine Genehmigung plädiert. Sollte nun auch das Justizministerium folgen, dürfte der Widerstand in den Bundesstaaten kleiner werden. Zehn von ihnen hatten erst vergangene Woche gegen die Fusion geklagt, weil sie den Wettbewerb beeinträchtig sehen. »Das ist genau die Art von verbraucherschädigendem, arbeitsplatzvernichtendem Mega-Merger, den unsere Kartellgesetze eigentlich verhindern sollen«, so die New Yorker Generalstaatsanwältin Letitia James.
Den Quellen der New York Times zufolge könnte ein Einigung der beiden Unternehmen mit den Bundesbehörden im Laufe der Woche erreicht werden.