Datenraten von mehreren 100 Megabit/s liefert DOCSIS 3.0 per TV-Kabel ins Wohnzimmer. connect erklärt, was hinter dem Standard steckt.
Traditionell ist das Kabelnetz in Europa in 8 MHz breite Kanäle unterteilt, die ein analoger TV-Kanal im PAL-Fernsehsystem benötigt. Darum spricht man auch von Euro-DOCSIS, denn in Amerika wird mit einem 6-MHz-Raster gearbeitet.
In einem solchen TV-Kanal kann man aber nicht nur einen analogen TV-Sender, sondern auch mehrere digitale DVB-C-Sender sowie Internetdaten übertragen.
Diese Signale werden mit dem QAM-256-Verfahren moduliert, wobei man sowohl die Amplitude als auch die Phasenverschiebung von zwei aufeinander folgenden Sinuswellen zur Infomationsverschachtelung nutzt.
8 Bit schafft die QAM256-Modulation. Bei einer Symbolrate von 6952 Symbolen pro Sekunde ergibt das eine Datenrate von rund 55 Mbit/s pro TV-Kanal. Berücksichtigt man hier die Headerinformationen, bleiben rund 50 Mbit/s Datenrate im Downstream pro Kanal, die sich alle Kunden eines Netzsegments teilen.
Meist geben Kabelprovider derzeit einen Kanal im Upstream und vier Kanäle für den Downstream frei, was 200 Mbit/s Kapazität Downstream für alle Kunden bedeutet.
DOCSIS 3.0 kann aber die Datenströme aller Kunden geschickt zwischen den Kanälen verteilen und bündeln, sodass die Kanäle bestmöglich genutzt werden. Theoretisch kann DOCSIS 3.0 eine unbegrenzte Anzahl von Kanälen nutzen, wenn sie der Kabelbetreiber denn vom TV-Programm abzwackt.
Weitere Vorteile von DOCSIS 3.0 sind durchgängige IPv6-Fähigkeit sowie Multicast für IPTV-Dienste.