Für das Gesamtjahr 2017 ist die Zuversicht in der IT- und Telekommunikationsbranche groß. Der Anteil der Unternehmen mit steigender Umsatzerwartung ist auf 83 Prozent gestiegen, das sind zwei Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. 8 Prozent rechnen für 2017 mit rückläufigen Umsätzen. Die gute Geschäftslage wird sich voraussichtlich wie auch in den Vorjahren positiv auf den Arbeitsmarkt auswirken, so der Bitkom. Zwei Drittel der Unternehmen der Bitkom-Branche (65 Prozent) planen, im laufenden Jahr zusätzliche Arbeitsplätze zu schaffen. Nur acht Prozent gehen dagegen von einem Personalabbau aus. „Die Bitkom-Branche beschäftigt in Deutschland bereits gut eine Million Menschen. In den vergangenen fünf Jahren sind mehr als 100.000 neue Arbeitsplätze entstanden“, sagte Rohleder.
Diese erfreuliche Entwicklung hat gleichwohl eine Schattenseite – den sich weiter zuspitzenden Mangel an gut qualifizierten Mitarbeitern. Zwei Drittel der Unternehmen der Bitkom-Branche (65 Prozent) sehen ihre Entwicklung durch die Fachkräftesituation behindert. Als weitere negative Einflussfaktoren gelten die politischen Rahmenbedingungen (33 Prozent) und die Finanzierungsbedingungen (11 Prozent). Die Binnen- und Exportnachfrage (jeweils 5 Prozent) werden dagegen deutlich weniger häufig als Behinderung wahrgenommen. Dabei wird deutlich, dass sich der Fachkräftemangel immer negativer auf die Geschäftslage auswirkt. Im Januar 2015 hatte darüber noch gut jedes zweite Unternehmen (52 Prozent) geklagt, ein Jahr später waren es schon 61 Prozent. Nach einer Bitkom-Studie können derzeit 51.000 Stellen für IT-Spezialisten nicht besetzt werden.
Mit Blick auf die CeBIT 2017 begrüßt Bitkom, dass erneut „d!conomy“ als Schwerpunktthema gesetzt wurde. „Die digitale Transformation ist für die deutsche Wirtschaft Chance und Herausforderung zugleich. Aber das ist noch nicht in allen Unternehmen angekommen, etwa jedes zweite hat keine Digitalstrategie“, mahnte Rohleder. Das Beispiel des diesjährigen CeBIT-Partnerlandes Japan zeige, dass sich auch hochgradig technologisierte Volkswirtschaften nicht zurücklehnen dürften. In Japan, der weltweit drittgrößten Volkswirtschaft, sind die Pro-Kopf-Ausgaben für IT und Telekommunikation im Jahr 2016 leicht um 1 Prozent auf 1.492 Euro zurückgegangen, wie aus aktuellen Daten des European Information Technology Observatory (EITO) hervorgeht. In Deutschland wuchsen die Pro-Kopf-Ausgaben dagegen um 1 Prozent auf 1.565 Euro. Rohleder: „Was heute in die Digitalisierung investiert wird, sichert die Wettbewerbsfähigkeit von morgen. Welche Trends die Zukunft bestimmen und wo ihre Potenziale liegen, das zeigt die CeBIT.“
Hinweis zur Methodik der Umfrage: Grundlage der Angaben ist die halbjährlich von Bitkom Research durchgeführte Konjunkturumfrage unter ITK-Unternehmen. Die Angaben zum Außenhandel basieren auf eigenen Berechnungen amtlicher Daten des Statistischen Bundesamtes. Die ITK-Ausgaben pro Kopf setzen den ITK-Gesamtmarkt (Ausgaben der Unternehmen, Konsumenten, öffentlicher Sektor) in Bezug zur Einwohnerzahl. Den Angaben liegen aktuelle Daten des European Information Technology Observatory zugrunde.