Branchenverband kritisiert Kroes
Bitkom stellt sich gegen Roaming-Abschaffung
Bitkom warnt die Europäische Kommission vor einer Abschaffung der Roaming-Gebühren. Vor allem für wenig Reisende sieht der Verband Nachteile durch Preissteigerungen.
Der Branchenverband Bitkom hat die Europäische Kommission gewarnt, die Roaming-Gebühren in der EU de facto abzuschaffen. »Mit der Abschaffung der Roaming-Gebühren würde die Kommission den europäischen Verbrauchern einen Bärendienst erweisen«, so Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. In seiner Mitteilung prophezeit der Verband, dass ohne Roaming-Gebühren zwangsläufig die Preise für Inlandstelefonate und mobile Internetnutzung zulegen würden. Auch die Subventionierung von Tablets und Smartphones bei Neuverträgen würde laut Bitkom geringer ausfallen. »Leidtragende werden die einkommensschwachen Bevölkerungsgruppen sein, die wenig reisen und derzeit von den niedrigen Gebühren für Inlandsgespräche am stärksten profitieren«, so Rohleder. Aktuell würden Roaming-Gebühren vor allem von vielreisenden Geschäftsleuten bezahlt werden. Zudem sind laut Bitkom die Netzbetreiber auf die Erlöse aus dem Roaming angewiesen, um die anstehenden Milliardeninvestitionen in den Netzausbau stemmen zu können.
--- forum[x|Wie stehen Sie zur Abschaffung der Roaming-Gebühren?] ---Zudem kritisierte Rohleder eine »fehlende Nachhaltigkeit bei den EU-Plänen«. Derzeit müssten die Mobilfunkanbieter Millionen investieren, nur um die kürzlich beschlossenen Roaming-Auflagen der EU zu erfüllen. »Der neuerliche Vorstoß der Kommission kommt gänzlich überraschend und könnte zu einer vollständigen Entwertung der aufgezwungenen Implementierungskosten führen – mit nachhaltiger Wirtschaftspolitik hat das nichts zu tun«, so Rohleder.
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