2. Vorhandene Strukturen
Auf Grund von vielerorts vorhandenen IP-basierten Netzen in Unternehmen ist der Aufbau eines IP-Sicherheitssystem zumeist relativ einfach und kostengünstig zu bewerkstelligen. Beim Aufbau von IP-basierten Kamerasystemen entstehen wesentlich geringere Kosten als bei der analogen
Videoübertragung über Koaxialkabel, da die notwendige Infrastruktur häufig vorhanden ist. Für ein analoges CCTV-System müssen dagegen häufig erst Koaxialkabel verlegt werden. Ein Problem und Kostenfaktor stellt bei analogen Kameras die Stromversorgung dar, die zusätzlich installiert werden muss. IP-Kameras nutzen häufig den IEEE-802.3af-Standard für Power- over-Ethernet (PoE).
3. Bildausschnitt
Sowohl analoge als auch digitale Systeme bieten Kameras für verschiedene Anwendungsbereiche und gewünschte Bildausschnitte. Ein entscheidender Vorteil von Mega-Pixel-Systemen: Auf Grund der hohen Auflösung sind weniger Kameras im Vergleich zu analogen oder regulären IP-Systemen notwendig, um die gewünschten Bildbereiche zu erfassen. Die hemis-phärische Linsentechnologie ermöglicht sogar eine Panorama- (Wandinstallation) oder 360-Grad-Ansicht (Deckeninstallation). So ist die Sicherung eines Raumes mit nur einer einzigen Kamera möglich. Um hohe Infrastrukturkosten für Aufzeichnungs-PCs zu vermeiden, sollte eine entsprechende perspektivische Korrektur der Verzerrung bereits durch die Kamera selbst vorgenommen werden.
4. Datenübertragung / Bandbreite
Vorteil der analogen Technik ist, dass sie auf Grund des exklusiven Übertragungswegs – der allerdings vorher zumeist aufgebaut werden muss – unabhängig von der zur Verfügung stehenden Bandbreite im Netzwerk ist.
Das sieht bei der digitalen Technik meist anders aus. Bei Verwendung mehrerer IP-Kameras oder bei hohen Auflösungen im Megapixel-Bereich ist bei vielen Kameras die Einrichtung eines speziellen Videonetzwerkes notwendig, um Bandbreitenprobleme zu vermeiden. Bei einem hohen Datenvolumen sollten die Kameras auch Quality- of-Service (QoS) unterstützen, um die erforderliche Bandbreite für das Streaming von Video und die Übermittlung von Steuerungsbefehlen im Netzwerk sicherzustellen. Einen anderen, weniger Bandbreiten beanspruchenden Weg geht das dezentrale Sys-tem. Hier befindet sich in jeder Kamera ein Hochleistungsrechner und bei Bedarf ein digitaler Langzeit-Flashspeicher (Micro-SD-Karte) zur mehrtägigen Datenaufzeichnung. Dieses System benötigt weniger Netzwerk-Bandbreite, weil die Daten in der Kamera selbst verarbeitet werden und so die hochauflösenden Bilder nicht andauernd zur Auswertung transportiert werden müssen.