Solides Wachstum trotz NSA-Angst

Cloud-Computing nicht aufzuhalten

10. November 2014, 11:21 Uhr | Elke von Rekowski
In den kommenden Jahren wird der Markt für Cloud-Computing im Businessbereich weiterhin boomen (Grafik: Experton Group, Bitkom).

Trotz der NSA-Affäre setzen immer mehr Unternehmen in Deutschland auf Cloud-Computing. Der Geschäftskundenbereich wird in diesem Jahr um 46 Prozent auf rund 6,4 Milliarden Euro wachsen.

Ein sattes Umsatzplus um 46 Prozent 6,4 Milliarden Euro erzielen in diesem Jahr Cloud-Lösungen im Geschäftskundenbereich in Deutschland, so der Branchenverband Bitkom auf Basis von Prognosen der Experton Group. Damit bleibt das Wachstum zwar leicht hinter den Erwartungen zurück. Der Verband war ursprünglich von einem Umsatzanstieg von 50 Prozent auf 6,9 Milliarden Euro ausgegangen. Die Geschäfte mit der Business-Cloud laufen jedoch weiterhin gut. »Die NSA-Affäre hat das Wachstum des Cloud-Marktes nur geringfügig gebremst«, sagt Bitkom-Präsident Prof. Dieter Kempf. Zwar hätten einige Kunden Projekte auf Eis gelegt oder sich stattdessen für eine Lösung ohne Cloud entschieden. »Allerdings ist die Cloud-Technologie so attraktiv, dass es in den kommenden Jahren weiter ein hohes zweistelliges Wachstum geben wird«, ist Kempf überzeugt.

Aktuelle Prognosen gehen davon aus, dass die Erfolgschancen für Cloud-Computing in Deutschland auch weiterhin bestens sind. Mit jährlichen Wachstumsraten von durchschnittlich 35 Prozent soll der Cloud-Markt im Business-Bereich hierzulande bis 2018 auf rund 19,8 Milliarden steigen. Beim Einsatz von Cloud-Computing beziehen Anwender IT-Leistungen wie Speicherplatz, Rechenleistung oder Anwendungsprogramme über das öffentliche Internet (Public Cloud) oder über ein internes Netzwerk (Private Cloud). Im Zusammenspiel mit dem mobilen Internet und innovativen Methoden der Datenanalyse entstehen daraus zahlreiche neue Anwendungen und Geschäftsmodelle.

Den größten Teil der Umsätze erzielen Anbieter in diesem Jahr übrigens mit Dienstleistungen, die einen Anteil von rund drei Milliarden Euro am Gesamtumsatz haben. Im Vergleich zum Vorjahr liegt das Wachstum in diesem Bereich bei 48 Prozent. Zu den Cloud-Dienstleistungen zählt neben der Bereitstellung von Anwendungsprogrammen (Software-as-a-Service), Speicher- oder Rechnerkapazitäten (Infrastructure-as-a-Service) auch die Bereitstellung von Entwicklungsumgebungen (Platform-as-a-Service) über das Internet. Investitionen in Cloud-Hardware machen 2,2 Milliarden aus (plus 39 Prozent), der Bereich Integration und Beratung erzielt ein Umsatzplus von 39 Prozent und steigt somit auf 1,2 Milliarden Euro.


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