Private Cloud: Sicherheit und Kontrolle
Nicht zuletzt aus diesen Gründen wird die Private Cloud oft gerade in hochregulierten Unternehmen eingesetzt. Die Software wird auf den eigenen Servern im eigenen Rechenzentrum installiert und von der internen IT betrieben. Daten-, Rechts-, Zugriffs- und Versorgungssicherheit sind vom Tisch, zumal die Eingliederung der Lösung in die bewährte interne IT-Infrastruktur das Erfüllen der rechtlichen Rahmenbedingungen enorm vereinfacht. Nichtsdestotrotz muss auch die neue Lösung gegebenenfalls entsprechend geltender Branchenormen validiert werden. Doch die Notwendigkeit, die Digitale Transformation des eigenen Unternehmens voranzutreiben und damit neue digitale Services mit dem kompromisslosen Fokus auf die Kundenbedürfnisse zu erschaffen, lässt diese Betriebsvariante der Cloud rasch an ihre Grenzen stoßen und ist primär für die Digitalisierung interner Prozess geeignet.
Public-Cloud-Software im eigenen Rechenzentrum
Einen weiteren Weg in die Cloud ebnen „Private Public Cloud Appliances“. Dabei handelt es sich um eine vorkonfigurierte Hardware-/Software-Kombination, die im eigenen Rechenzentrum betrieben wird und auf der die Public-Cloud-Software läuft. Wichtige Daten werden somit im eigenen Rechenzentrum verwaltet, und die Lösung bietet neben hoher Daten-, Rechts-, Zugriffs- und Versorgungssicherheit die Option, native Cloud-Anwendungen und -Services schnell selbst zu entwickeln. Sind Editoren-Tools gegeben, können auch ungeübte Mitarbeiter Lösungen modellieren und konfigurieren, ohne dabei von der IT-Abteilung abhängig zu sein.
Eine solche Appliance kann zudem die sichere Kollaboration mit Externen ermöglichen, interne Prozesse beschleunigen und Fachbereiche befähigen, ihre Projekte selbstständig abzuschließen. Als „Digitalisierungsplattform“ bietet eine solche Cloud-Lösung regulierten Branchen nicht nur eine moderne Infrastruktur, sondern erleichtert die Sprünge über die Hürden der Compliance-Anforderungen. Einen Anhalts- und Orientierungspunkt dabei können externe Prüfinstitute geben, wie beispielsweise das C5-Testat des deutschen Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik.
Eine Private Public Cloud vereint die Vorteile der im eigenen Rechenzentrum betriebenen IT-Lösung, die damit einfacher mit vorhandenen geschäftsrelevanten anderen IT-Systemen gekoppelt werden kann und durch die Einbindung in die interne IT auch leichter die geltenden Compliance-Auflagen erfüllt. Auch hochregulierte Unternehmen haben so die Möglichkeit, eine dynamische und einfach zu bedienende Entwicklungsplattform für innovative digitale Services zu nutzen; interne Prozesse lassen sich rasch durchgängig digitalisieren und bei Bedarf über die Grenzen der eigenen Organisationen hinweg „verlängern“.
Andreas Dangl ist Business Unit Executive für Cloud-Services bei Fabasoft