Der Cloud-Markt wächst rasant: Im Durchschnitt nutzen Unternehmen heute 43 verschiedene Cloud-Dienste. Andererseits fürchten sich die Deutschen vor Datenverlust und Unsicherheit. Zwar sind die Sorgen weitgehend unbegründet, trotzdem verlangen die neuen Bedrohungen auch nach neuen Gegenmaßnahmen.
Wachstum und Sicherheit, so lauten zwei der Kern-Ergebnisse aus Intel Securitys aktueller Umfrage in Zusammenarbeit mit dem britischen Marktforschungsinstitut Vanson Bourne, die sich mit der Zukunft und den Herausforderungen der Cloud befasst. Wachstum heißt demnach der Fahrplan des Cloud-Marktes: 96 Prozent der befragten Unternehmen planen, in Zukunft ihre Investitionen in Cloud-Dienstleistungen zu erhöhen. Und bereits nächstes Jahr, so die Befragten, werden schon 80 Prozent des IT-Budgets für Cloud- Dienste aufgewendet werden. Dabei beschränken sie sich nicht nur auf einen Cloud-Dienst, sondern verteilen ihre Investitionen über alle verfügbaren Service-Modelle: So wollen unter anderem 89 Prozent in Security-as-a-Service investieren und 86 Prozent in Infrastructure-as-a-Service (IaaS). Ebenso verlassen sich Unternehmen gleichermaßen auf alle drei Liefermodelle: Ob Public Cloud, Private Cloud oder Hybrid Cloud – alles ist gleichermaßen beliebt und gefragt.
Zweifel am Datenschutz in der Cloud
Auch wenn Unternehmen die Flexibilität der Cloud-Angebote sehr schätzen, haben sie weiterhin Zweifel hinsichtlich der Datensicherheit: 57 Prozent der deutschen Unternehmen befürchten, vertrauliche Informationen in der Cloud zu verlieren. Besonders skeptisch sind sie logischerweise gegenüber der Public Cloud, denn nur acht Prozent vertrauen diesem Liefermodell soweit, dass sie ihr sensible Daten abgeben würden.
Die Bedenken sind jedoch unbegründet, wenn man ein paar Grundregeln beachtet. Verschlüsselung der Daten und Authentifizierung zu den Diensten sollten Standard in der Nutzung von Public Clouds sein. Zwar berichten lediglich 23 Prozent der Unternehmen von Datenverlusten. Fakt ist allerdings, dass die Unternehmen selbst, nicht die Cloud-Anbieter, in vielen Fällen für Probleme mit der Cloud verantwortlich sind. Denn wie eine kürzlich veröffentlichte Studie belegt, herrscht ein eklatanter Fachkräftemangel im Bereich IT-Sicherheit, der sich in den nächsten Jahren noch verstärken wird. Auch das ist ein Grund, wieso Unternehmen immer mehr auf „as-a-Service“-Angebote zurückgreifen.
Kooperationen erhöhen Sicherheit
Diese wachsenden Sicherheitsprobleme in der IT gilt es, zu bekämpfen, damit Partner, Anbieter und Kunden auch künftig zuverlässige Angebote erstellen können und das Misstrauen gegenüber Cloud-basierten Lösungen zu zerstreuen. Die Security Innovation Alliance beispielsweise, vereint die Sicherheitslösungen mehrerer Anbieter und bietet mit dem Data Exchange Layer eine offene Plattform, auf der Informationen gesammelt und ausgetauscht werden können.
Durch die unterschiedliche Spezialisierung der jeweiligen Hersteller auf verschiedene Bedrohungen, kann somit ein größerer Schutz gewährleistet werden, der eine Vielzahl an Bedrohungen erkennen kann. Durch gemeinsame Standards und einen offenen Austausch können so neue Bedrohungen schneller lokalisiert und bekämpft werden. Davon profitieren wiederum Partner und Kunden, die auf ein wesentlich breiteres Spektrum von Maßnahmen zurückgreifen können.
Auch das „No More Ransom“-Projekt entstand aus einer Kooperation von Intel Security, Kaspersky und Europol. Opfer von Ransomware finden hier Hilfe und Unterstützung bei der Wiederherstellung ihrer Daten. So konnten bereits innerhalb kurzer Zeit verschiedene Entschlüsselungstools zu bekannten Erpressungs-Trojanern wie Chimera, WildFire, Teslacrypt und vielen anderen, bereitgestellt werden.
Fazit
Die verstärkte Nutzung von Cloud-Dienstleistungen ist angesichts der fortschreitenden digitalen Transformation nicht nur unausweichlich, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll. Um die große Nachfrage zu bedienen, müssen sich Partner breit aufstellen. Neben Flexibilität ist auch Datensicherheit ein wesentlicher Faktor. Aufgabe der Anbieter, Retailer und Partner ist es daher, Aufklärungsarbeit zu leisten. Nicht die Cloud selbst ist der Risikofaktor, sondern die wachsende Internetkriminalität und der wachsende Mangel an IT-Fachkräften. Kooperationen sind hier ein geeignetes Mittel, um Ressourcen zu bündeln und durch schnellen Informationsaustausch Wissenslücken zu schließen. Dadurch hat die Cloud die Chance, ihren Siegeszug weiter fortzusetzen.