Um den aktuellen Marktgegebenheiten gerecht zu werden, hat Rapp im vergangenen Jahr Business Units bei Comline eingeführt. Diese sind aufgeteilt in Apple und Appbusiness, Software und Microsoft, Smart Home, Basics und Peripherie, Digital Audio und Digital Video sowie SMB (Small and medium sized Business). Auch der Webshop, der Internetauftritt sowie das Corporate Image des Unternehmens wurden angepasst. Es soll jetzt frischer und moderner wirken und dem Zeitgeist angepasst. Zudem werden die neuen Medien laut Rapp auch im Markting-Bereich genutzt. Beispielsweise werden im eigenen Foto- und Videostudio Tutorials oder Messeberichte entwickelt und umgesetzt. Durch diese neue Struktur will Comline schneller auf die Anforderungen von Kunden und Herstellern reagieren. Dass Veränderungen sich nicht von heute auf morgen umsetzen lassen, weiß Rapp genau: »Veränderungen ziehen immer Ängste, Sorgen oder auch neue Motivation mit sich und können nicht übers Knie gebrochen werden. Es ist ein anstrengender Prozess und wir sind mittendrin, aber erkennbar auf einem sehr guten Weg.« Vereinzelt könne man schon Erfolge feststellen. So sei das Team näher zusammengerückt und zum Teil sogar näher am Markt als vorher.
Comline wurde 1992 gegründet und startete als Distributor mit einem Ökosystem rund um Apple. In den darauffolgenden sieben bis acht Jahren wuchs das Unternehmen laut Rapp enorm. Der Grund: CD-Recording. 2001 und 2002 folgte die erste Konsolidierungsphase und komplette Umstrukturierung des Unternehmens. Prozesse wurden geändert und eine neue Strategie entwickelt. »Wir wollten VAD bleiben und die vertikalen Märkte mit Digital Audio und Digital Video für Kreative aufbereiten,« sagt Rapp. Zu diesem Zeitpunkt sei der Übergang von einer intuitiven Unternehmensgründung und -führung hin zu einem strukturierten Establishment mit strategischen Prozessen und einem geplanten Setup gelungen. Comline habe sich dadurch gut im Kreativmarkt etablieren können.
2006 stieg der Distributor schließlich zum Spezialisten im Kreativmarkt auf und erhielt 2007 die Vollautorisierung von Apple. Der Ansatz von Comline ist bis heute: Prozesse oder das Verkaufen von Produkten für Reseller und Hersteller so einfach wie möglich zu machen. Dazu müssen Strukturen und Prozesse vorangetrieben und kontinuierlich weiterentwickelt werden. »Das öffnet Türen und die Fachhändler sollen sehen: Der Distributor setzt Ideen der Hersteller in transparentere Prozesse um.« Dabei will Comline trotz aller Veränderungen seinem Kernthema treu bleiben: hochwertige Peripherie im Ökosystem Apple. Die Umstrukturierung soll aber nicht nur Comline weiterbringen, sondern auch die Angst vor Veränderungen nehmen. »Wir wollen Reseller an die Hand nehmen und Feedback geben, wie ein Change-Management-Prozess abläuft. Das soll Wissen und Sicherheit vermitteln, um eigene Veränderungsprozesse anzugehen beziehungsweise sie auch erfolgreich zu Ende zu bringen«, erläutert Rapp.
Impressionen von der Messe gibt es hier: