In den vergangenen sechs Monaten habe ich an einigen Konferenzen teilgenommen und ein immer wiederkehrendes Gesprächsthema war die Frage, wann das Desktopphone aussterben wird? Diese Frage wird dadurch aufgeworfen, dass sowohl Mobiltelefone als auch Softphones signifikant mehr Funktionalität bieten.
Trotz aller innovativen Marktentwicklungen sind die Desktopphones noch lange nicht tot und zeigen auch keine Anzeichen zu verschwinden. Telefone werden immer günstiger und halten eine lange Zeit mit relativ geringen wiederkehrenden TCO. Einige Hersteller sehen sogar ein Wachstum im Bereich der Verkäufe von Tischtelefonen.
Der Grund dafür, dass die Frage nach der Zukunft des Desktopphones immer wieder auftaucht ist, dass niemand die heute verfügbaren Alternativen zu den klassischen Telefonen leiden kann. Selbst die besten mobilen Geräte werden, ohne häufige und fast konstante Stromzufuhr, zu unbrauchbaren Ziegelsteinen. Sie sind ebenfalls dafür bekannt, immer dann zu verschwinden wenn sie gebraucht werden. Softphones auf Desktop-Computern haben die nervige Eigenschaft, dass sie sich öfters ausschalten und ausloggen, außerdem können diese in der Regel nur mit Headsets genutzt werden.
Die Entwicklung der Desktopphones ist in der Vergangenheit stecken geblieben und ein Zeitreisender aus den 1950er Jahren hätte kein Problem die heutige Telefone zu bedienen. Was heute fehlt ist eine echte Alternative – ein modernes Tischtelefon.
Während das Desktopphone einen weiten Weg in seiner Konstruktion und Technologie zurückgelegt hat, blieben unsere Erwartungen an die Funktionen dieser Geräte weitgehend unverändert. Natürlich gibt es einige Ausnahmen – Videotelefone und andere spezialisierte Geräte – aber im Allgemeinen erwarten wir nicht viel von unseren Tischtelefonen. Das Desktopphone wird dazu genutzt Anrufe zu tätigen und anzunehmen. Mehr als die Wahlwiederholung, den Lautsprecher und die Halten-Funktion werden kaum genutzt. Das Ausführen jeder weiteren Funktion bringt eine ungeahnte Welle an Problemen mit sich. Meist heißt es: „Ich werde versuchen sie zu verbinden, aber ich werde sie vielleicht verlieren“. Damit wird zum Ausdruck gebracht, dass die Nutzer häufig nicht imstande sind das breite Funktionsfeld der Geräte zu bedienen. Diese Situation ist so alltäglich, dass unsere Antwort auf die Unfähigkeitsbekundungen der Nutzer in der Regel mehr Sympathie als Empörung beinhaltet.