Eine Umfrage, in der das Thema Performance an prominenter Platzierung gelistet ist, haben die Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) in Berlin und Forcont Business Technology durchgeführt. Im September 2017 wurden für den Report „Deutscher Mittelstand auf Wolke 7“ Unternehmen einerseits und Anbieter von Cloud-Diensten beziehungsweise von SaaS-Angeboten andererseits, befragt. Die Studienautoren, Professor Andreas Schmietendorf von der HWR Berlin sowie Matthias Kunisch von Forcont, sind sich bei einer Teilnehmerzahl von 142 einer gewissen Unschärfe im Hinblick auf die Repräsentativität bewusst. Jedoch ging es ihnen darum, Trends zu identifizieren. So hatten sie die Umfrage 2015 schon einmal durchgeführt. Die Intervall-Befragung lässt somit Schlüsse auf Entwicklungen zu. Freitext-Antworten der Befragten erlaubten ihnen darüber hinaus weitere Einblicke in die derzeitige Gemengelage.
Wie lässt sich nun das Thema Performance abfragen? Knapp die Hälfte der Befragten waren Geschäftsführer und Abteilungsleiter – nicht immer sind sie es, die sich mit IT-Kennzahlen bis ins Detail auskennen. Ein Grund, warum nicht nach Aspekten wie Antwort- oder Wiederherstellungszeiten gefragt wurde. Man sei beim „Performance-Begriff bewusst weicher geblieben“, so Schmietendorf im Gespräch mit funkschau. Auch Kunisch betont, dass Performance „als subjektive Wahrnehmung des Nutzers am Rechner oder mobilen Endgerät“ entstehe.
Der Fokus der Umfrage lag auf SaaS, also Diensten, mit denen der Endkunde konkret zu tun hat. Dabei wurden primär genannt: Cloud-Speicher (68 Prozent), SaaS für Kommunikation beziehungsweise Business Collaboration (51 Prozent), Dokumenten-, Personalmanagement sowie Content-Management-Systeme (jeweils 28 Prozent). Im Report wird die Vermutung geäußert, dass Cloud-Neulinge SaaS-Lösungen „zunächst mit unverbindlicheren, peripheren Aufgaben erproben und erst nach positiven Erfahrungen für Kerngeschäftsprozesse einsetzen.“ Auch das könnte als Statement der Anwender in Richtung Performance gedeutet werden, nach dem Motto: Erst einmal sehen, ob es wirklich funktioniert. Als wichtigster Grund, warum bislang keine SaaS-Lösung eingesetzt wird, steht in den Umfrage-Ergebnissen zwar der Datenschutz an erster Stelle. Doch wie im Umfrage-Report zu lesen ist, büßt der Dauerbrenner Datensicherheit „zugunsten der Forderung nach einer stabilen Performance ein klein wenig an Bedeutung“ ein.