Smart Home Services

Die finale Teststufe

13. Mai 2019, 16:05 Uhr | Autoren: Volker Adamske und Günter Martin / Redaktion: Diana Künstler
Die wichtigsten Komponenten einer Smart-Home-Anwendung
© TÜV Rheinland

Smart-Home-Systeme unterliegen ständigen Veränderungen: Neue Komponenten werden hinzugefügt, vorhandene permanent aktualisiert. Mithilfe des Smart-Testing-Konzepts können Anbieter die Qualität ihrer Smart Home Services dauerhaft sicherstellen.

Einfachheit, Sicherheit und Interoperabilität – also die Fähigkeit von Geräten, Systemen oder Anwendungen, Information auszutauschen und die ausgetauschte Information zu verwenden – sind ein Muss von Smart-Home-Anwendungen für Verbraucher ebenso wie aus Herstellersicht. Alle Geräte eines Smart-Home-Systems müssen folglich miteinander harmonieren und die gleiche Sprache sprechen. Dies wird erschwert durch die permanenten Veränderungsprozesse, denen Smart-Home-Systeme unterliegen: Neue Komponenten werden hinzugefügt und vorhandene laufend aktualisiert. An jeder Stelle des Ökosystems kann eine Änderung zu Störungen im Gesamtsystem führen. Mit Smart Testing können Anbieter die Qualität ihres Systems dauerhaft sicherstellen, indem sie das Prüfverfahren als letzte Stufe zum Testen von Use Cases einsetzen.

Dabei werden Testkataloge für Nutzer und Businessprozesse automatisiert und in einer realen Betriebsumgebung durchgeführt. Ziel ist es, Probleme zu identifizieren, die im Entwicklungsprozess so nicht zu finden waren, da auch oft erst in der Ende-zu-Ende-Umgebung alle Systeme zur Verfügung stehen. Dafür wird meist nur wenig Zeit vorgesehen. Deshalb hilft Automatisierung, eine vollständige Testabdeckung zu erreichen.

Interoperabilität und Sicherheit als Fundament für User Experience
Erst das Zusammenspiel von Apps oder Bedienpanels, Gateways und cloudbasierten Diensten ermöglicht die smarten Services. Das kontinuierliche Aktualisieren dieser Softwarekomponenten darf bei den Anwendern aber nicht zu Problemen führen. Fehler im Zusammenspiel der Komponenten müssen identifiziert werden, bevor der Kunde sie wahrnimmt. Dabei stellt die stetig steigende Komplexität der Systeme, verursacht durch immer mehr miteinander verbundene Geräte und Schnittstellen, die Hersteller vor Herausforderungen.

Nur wenn Smart Home Services reibungslos funktionieren, also interoperabel sind, taugen sie auch für den breiten Konsumentenmarkt. Denn interoperable Syteme und Geräte bieten Verbrauchern unmittelbare Vorteile. Dazu zählen:

  • Sie können ihre Kaufentscheidung allein von der Funktionalität, dem Design oder Preis smarter Geräte abhängig machen, unabhängig vom Hersteller.
  • Geräte können einfach kombiniert, konfiguriert und gesteuert werden. Sie bieten vom ersten Einschalten bis zum Gerätelebensende eine durchgängige User Experience.
  • Neue Geräte, Anwendungen und Dienste können zu einem späteren Zeitpunkt erworben und integriert werden.
  • Kunden brauchen sich nicht mit Produkt-Hotlines oder -Retouren auseinanderzusetzen.

Wie funktionieren Smart Home Services?
Smart Home Services entstehen erst durch das Zusammenspiel aller beteiligten Komponenten. Vereinfacht lässt sich eine Smart-Home-Anwendung in drei Schichten darstellen – siehe Grafik:

  1. Geräte: Sensoren und Aktoren, die in die Smart Home Services eingebunden sind und die Messdaten liefern (Bewegung, On/Off, Temperatur, etc.) oder Aktionen (Schalten zum Beispiel von Relais, Motor, akustischen Signalen, etc.) ausführen.
  2.  Kommunikation/Netzwerk: Derzeit gibt es im Markt eine Vielzahl von Standard-Protokollen für das vernetzte Zuhause wie ZigBee, Bluetooth Low Energy, Wi-Fi Direct, Thread oder 6LoWPAN ebenso wie eigenentwickelte proprietäre Protokolle, darunter etwa Z-Wave oder HomeMatic. Viele Smart-Home-Lösungen verwenden auch Gateways, die die Interoperabilität zwischen verschiedenen Funkstandards innerhalb eines Hauses sicherstellen. Diese gewährleisten oft auch eine Verbindung zum Internet, beispielsweise in ein Cloud- oder Backend-System.
  3. Anwendungen: Auf der obersten Ebene werden die gesammelten Daten aus dem Haus von Anwendungen verarbeitet und auf Grund-lage der gewonnenen Informationen intelligente Entscheidungen getroffen. Zu möglichen Aktionen, die so im Haus gesteuert oder ausgelöst werden, zählen beispielsweise das Aufleuchten von Lichtquellen in vordefinierten Farben, wenn es an der Tür klingelt oder ein Wassersensor, der ein Leck in einer Leitung feststellen kann. Zu dieser Schicht gehören ebenfalls alle Benutzerschnittstellen wie Apps, Webseiten aber auch integrierte Ökosysteme wie Nest von Google, HomeKit von Apple oder Echo von Amazon. Ebenso können dies Wetterdienste oder integrierte Services aus einem Partner-Ökosystem wie einer Versicherung oder einem Sicherheitsunternehmen sein.

  1. Die finale Teststufe
  2. Smart Home unter dem Security-Aspekt

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