»Die Batterie-Ingenieure stehen also unter einem gewaltigen Druck«, weiß Prof. Karl-Heinz Pettinger, Professor für Energiespeicher an der Hochschule Landshut. Denn erstens möchte das Marketing die Kunden mit langen Laufzeiten locken. Also muss die Energiedichte der Akkus steigen. Zweitens sollen die Kunden durch ein ansprechendes Design gelockt werden, vor allem durch immer flachere Geräte, die angenehm in der Hand liegen. Das bedeutet: Akkus mit steigenden Energiedichten müssen in Geräte gepackt werden, in denen immer weniger Platz zur Verfügung steht. »Das hat zur Folge, dass die Toleranzen im Fertigungsprozess der Akkus immer enger werden, kleine Abweichungen haben große Auswirkungen«, erklärt Pettinger.
Doch wie sind höhere Energiedichten überhaupt zu erreichen? Vor allem dadurch, dass die Kathodenseite der Zelle mit Materialien versehen werden, die viel Nickel enthalten. Doch ab einer Temperatur von 200 bis 220 °C setzen diese Materialien intern Sauerstoff frei und es kommt zum Thermal Runaway, je mehr Nickel beteiligt ist, umso heftiger. Wann die Sache anfängt brenzlig zu werden, dafür sind die Grenzen fließend, wie Prof. Pettinger erläutert: »Beispielsweise kann bei einer Spannung von 4,2 V kann noch alles in Ordnung sein, bei 4,3 V können bereits 5 Prozent der Geräte anfangen zu brennen und bei 5 V brennen 100 Prozent.«