Egal ob Base, Ay Yildiz, Simyo oder Blau.de – hinter all diesen Markennamen steht der Mobilfunkbetreiber E-Plus, der im April 1993 an den Start ging.
Fast auf den Tag genau vor 20 Jahren - am 5. April 1993 - wurde die E-Plus Mobilfunk GmbH ins Handelsregister eingetragen. Heute ist die Firmengruppe der drittgrößte Mobilfunk-Anbieter hierzulande.
Seit seiner Gründung hat sich das Unternehmen nur selten als technischer Wegbereiter hervorgetan. Das schnellste Mobilfunknetz oder die beste Netzabdeckung – damit wartet die Konkurrenz auf. Seit vielen Jahren lautet die hausinterne Losung, dass man der »Smart Follower« auf dem Markt ist – sprich: E-Plus wartet mit technischen Innovationen so lange ab, bis der Massenmarkt darauf anspringt. Die Smart Follower-Strategie mag von der Bauchlandung herrühren, die das Unternehmen mit dem Datendienst »i-mode« erlitt. Mit großem Werbeaufwand erstmals zur CeBIT 1999 vorgestellt, fand der Service hierzulande nie großen Zuspruch. E-Plus hatte auf einen ähnlichen Erfolg wie in Japan gehofft, wo zeitweise mehr als 50 Millionen Kunden den i-mode-Dienst nutzten.
Die langjährige Bescheidenheit in Sachen Technik hat dazu geführt, dass E-Plus in den vergangenen Jahren in Mobilfunk-Tests oft die hinteren Plätze belegte. Unterschätzt hat der Netzbetreiber offenbar das Tempo, wie rasant im Markt durch den Boom der Smartphones und Tablets das Interesse an leistungsfähigen Datenangeboten gewachsen ist. Während die drei Carrier-Konkurrenten in jüngster Vergangenheit in den Ausbau ihrer LTE-Netze investiert haben, vermeldet E-Plus gegenwärtig, dass der Ausbau mit dem HSPA+-Standard »kurz vor dem Abschluss« steht. Mit dem LTE-Netzausbau beginnt man hingegen erst in diesem Jahr. Immerhin – die Zeit der Zurückhaltung ist vorbei: Mehr als 500 Millionen Euro investiert die E-Plus-Gruppe seit 2010 jährlich in den Datennetzausbau.
Als besonders ideenreich hat sich das Unternehmen hingegen stets in Sachen Vertrieb und Marketing erwiesen. Egal ob es um Prepaid-Tarife, um Minutenpakete, Flatrates oder Discount-Angebote (»No Frills«) geht – hier war E-Plus stets vorne dabei. Parallel haben die Düsseldorfer die Marken-Diversifizierung wie kein anderes Mobilfunk-Unternehmen vorangetrieben. Egal ob »Base«, »yourphone«, »ay yildiz« oder »Ortel Mobile« - insbesondere für preissensitive Zielgruppen hat E-Plus stets die passende Marke parat.
Mit seiner Mehrmarkenstrategie begann der Carrier 2005. Diese Strategie hat sich bewährt, wenngleich E-Plus bis heute nicht – wie in den Anfangsjahren erhofft - einen Marktanteil von einem Drittel erreicht hat. Die langjährige Nummer drei unter den Mobilfunknetzbetreibern versorgt mit über 4.000 Mitarbeitern aktuell mehr als 23 Millionen Kunden, was einem Marktanteil von rund zwanzig Prozent entspricht.