Künstliche Intelligenz

Druckprozessautomatisierung mit KI

1. August 2018, 9:00 Uhr | Autor: Christian Gericke / Redaktion: Natalie Ziebolz

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Wo fängt man am besten an?

Theoretisch kann KI jeden Aspekt des Druckprozesses verbessern und ist dabei nur durch die zur Verfügung stehenden Ressourcen eingeschränkt (Finanzen, Technologie, Personal). Wie bei jeder Einführung von neuen Technologien in einem Unternehmen braucht es Zeit, sorgfältig abzuwägen, was wirtschaftlich am meisten Sinn macht.

So könnte man zum Beispiel mit der Automatisierung von Aufgaben beginnen, die sich als Engpässe im Druckprozess erwiesen haben, und dadurch den täglichen Output erhöhen. Oder man könnte sich dafür entscheiden, eher routinemäßige Arbeiten von einer Maschine erledigen zu lassen, um dem Mitarbeiterteam mehr Raum für strategische Aufgaben zu geben.

In der Praxis gibt es viele solcher Ansätze. So haben viele Druckereien ihren Druckprozess durch Software mit intelligenten Algorithmen transformiert, die verschiedene Dokumentenlayouts erkennen können und damit Druckereiabfälle minimieren. Das hilft nicht nur, Kosten einzusparen, sondern ist auch umweltfreundlich.

Ähnliches gilt für Unternehmen, die in den Bereichen Direktmailing und Katalogdruck unterwegs sind. Diese können die ihnen verfügbaren Daten nutzen, um Inhalte für die Empfänger zu personalisieren und damit passendere Mailings zu erzeugen. Das ist zwar keine große Veränderung, sie kann jedoch entscheidend sein, um sich im Wettbewerb durchzusetzen.

Der Ausgangspunkt könnte also einfach die Installation einer intelligenten Software sein, die in der Lage ist, zu erkennen, womit Druckerpressen gerade beschäftigt sind. Mit diesem Wissen könnte die Software Aufträge an die verfügbaren Maschinen delegieren, ohne dass man selber eingreifen müsste. Druckerpressen von Xerox wie die iGen 5 nutzen Sensoren, mit denen sie sich ohne Unterbrechung selbst überwachen und in Echtzeit Justierungen an der Papierführung und Bildqualität vornehmen können, um ohne menschliches Zutun das bestmögliche Druckerzeugnis zu generieren.

Aus Wartungssicht können heutige Maschinen im Austausch mit ihren Herstellern bleiben, indem Maschinendaten sicher analysiert und mit den prognostizierten Leistungen verglichen werden. Anschließend können aus der Ferne die Parameter justiert oder aktualisiert werden. In Zukunft können diese Daten genutzt werden, um Wartungsintervalle auszulösen, bevor eine Maschine ausfällt.

Was ist von der Zukunft zu erwarten?
Natürlich ist es an sich wichtiger, sich um die Umsätze für das Jahr 2018 zu kümmern als über die von 2028 zu spekulieren. Dennoch sollte man bedenken, dass das Potenzial, das KI für eine Veränderung der Druckindustrie hat, bereits in naher Zukunft genutzt werden kann. Mit dem stetigen Wachstum digitaler Inhalte ergibt sich die große Chance, in Zukunft Online-Daten für weitaus personalisiertere Druckdienste zu nutzen, zum Beispiel für Fotobücher, die Bilddaten aus den bevorzugten Social Media-Portalen des Kunden beziehen, oder für Druckkataloge und Newsletter, die entsprechend der Seiten aufgebaut sind, die sich der Kunde im Netz angesehen hat.

Man sieht also, KI ist tatsächlich bereits auf der Erde gelandet und es bieten sich jede Menge reale Möglichkeit im Hier und Jetzt, die bereits verfügbare Softwarelösungen zu nutzen, um das eigene Geschäft voranzubringen. Also, worauf noch warten? Die Druckindustrie sollte einen Augenblick inne halten, ihre aktuellen Prozesse analysieren und feststellen, wo man diese revolutionären Technologien für einen größeren wirtschaftlichen Erfolg einsetzen könnte.

Christian Gericke ist General Manager, Production & Commercial Excellence bei Xerox Deutschland

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