Die Abschaltung von ISDN verunsichert Privatkunden und Unternehmen. deshalb hat der DVPT wichtige Informationen für ISDN-Kunden zusammengestellt.
Wie bereits vielfach berichtet wurde, beabsichtigen die Netzbetreiber im Telekommunikationssektor in den nächsten Jahren die ISDN- durch die IP-Technologie zu ersetzen. Die Planungen hierfür sind bereits weit fortgeschritten, so der Deutsche Verband für Post, Informationstechnologie und Telekommunikation, kurz DVPT. Insbesondere die Deutsche Telekom hat eine Abschaltung ihrer ISDN-Anschlüsse für 2018 angekündigt. Diese durchaus historisch zu nennende Umstellung bringt einige gravierende Probleme und Veränderungen für Privatkunden und insbesondere für Unternehmen mit sich, so der Verband.
Der DVPT stellt in einer Mitteilung fest: "Die Nachfolgetechnologie hat im Gegensatz zur ISDN-Technologie derzeit eine nicht ausreichende Standardisierung für Unternehmen. Im Bereich der Privatkunden spielt die Standardisierung eine untergeordnete Rolle, allerdings ist die unzureichende Stabilität der IP-basierenden Telefonanschlüsse zu bemängeln." Die Umstellung müsse in jedem Fall an den Kundenbedürfnissen orientiert vollzogen werden, so die Forderung. "Insbesondere muss im Geschäftskundenbereich eine stabile geschäftliche Telekommunikation sichergestellt werden. Daher müssen die Interessen der Anwender, privat sowie geschäftlich, sichergestellt werden", so die Sicht des DVPT.
Im Bereich der Deutschen Telekom ist die Transformation bereits in vollem Gange, heißt es weiter, was insbesondere ISDN-Kunden der Telekom deutlich zu spüren bekommen. "Dabei verfolgt die Telekom eine merkwürdige Strategie, bei der die Kunden nicht etwa über die Veränderungen aufgeklärt und mitgenommen werden. Vielmehr entsteht der Eindruck, dass die Kunden ohne Rücksicht auf deren Interessen massiv zur Umstellung gedrängt und mit der Entscheidung alleine gelassen werden", bemängelt der DVPT und weiter: "Die Palette der Merkwürdigkeiten reicht von Briefen, in denen per Vertragskündigung die Umstellung ohne Rücksicht auf die konkrete Interessenlage der Kunden einfach avisiert wird, bis hin zu unangemeldeten Hausbesuchen, die unter dem Vorwand der Prüfung des Anschlusses auf IP-Tauglichkeit erfolgen. Wenn man bedenkt, welch intensiver medialer Werbeaufwand zur Vermarktung von ISDN seinerzeit betrieben wurde, stellt sich die Frage, weshalb die Umstellung eben dieser ISDN-Anschlüsse auf die IP-basierten Anschlüsse in der öffentlichen Wahrnehmung praktisch keine Rolle spielt."