Mit Openflow als API eröffnet sich die Chance, gewünschte Verbindungen mit klar definierten Qualitätsmerkmalen erheblich schneller bereitzustellen. Dazu kommen weitere Vorteile: So lässt sich eine einmal definierte Openflow-Verbindung genauso schnell ab- wie aufbauen und grundsätzlich bidirektional nutzen. Das ist bei den bislang verwendeten Wegfindungsprotokollen nicht möglich - der Rückweg muss hier grundsätzlich über andere Routen laufen. Gerade für multimediale Anwendungen oder datenintensive Cloud-Applikationen bietet Openflow damit ideale Konditionen. Zudem verträgt sich die Technologie konzeptionell gut mit Opensource-Entwicklungen für den Cloud-Markt wie „OpenStack“. Dieser offene Protokollstack für Cloud-Umgebungen erfreut sich steigender Beliebtheit. Daneben gibt es weitere Entwicklungen, die zum Beispiel das Loadbalancing über WAN-Stecken ermöglichen.
Allerdings steckt Openflow noch in den Anfängen seiner Entwicklung. Derzeit gibt es höchstens eine dreistellige Zahl an Openflow-Netzwerken. Meist sind sie an Universitäten implementiert, die dadurch etwa kurzfristig Testbeds für neue Applikationen oder Technologien bereitstellen können, für die man Netzwerkverbindungen braucht. Damit sich die Technologie in Unternehmen oder im Providermarkt ausbreiten kann, fehlen derzeit noch wichtige Merkmale. Der heutige Funktionsumfang von Openflow umfasst hauptsächlich Steuerfunktionen auf Layer 2 des Netzwerks und rudimentäre Layer-3-Funktionen.