Qualcomm bekommt eine Milliarden-Zahlung von Apple nach Beilegung des erbitterten Patentstreits der beiden Firmen. Allerdings ist der Betrag geringer als die sieben Milliarden Dollar, die der Chipkonzern forderte.
Die Einigung im langwierigen Patentstreit mit Apple wird dem Chipkonzern Qualcomm im laufenden Quartal 4,5 bis 4,7 Milliarden Dollar (4,0 bis 4,2 Mrd Euro) einbringen. Es ist der erste Hinweis auf die Größenordnung der Apple-Zahlung bei dem vor zwei Wochen erzielten Vergleich. Qualcomm rechnete bei der Zahl allerdings auch damit weggefallene Verpflichtungen gegenüber Apple und den iPhone-Fertigern mit ein.
Der Streit mit Apple hatte den Chipkonzern finanziell schwer belastet: Qualcomm bekam seit 2017 keine Zahlungen mehr von den iPhone-Auftragsfertigern und hatte die dadurch entgangenen Erlöse auf sieben Milliarden Dollar samt Zinsen beziffert.
Auch in dem Ende März abgeschlossenen zweiten Geschäftsquartal war die Belastung noch spürbar. Der Umsatz sank im Jahresvergleich um 5 Prozent auf 5 Milliarden Dollar, wie Qualcomm nach US-Börsenschluss am Mittwoch mitteilte. Den Gewinn konnte Qualcomm zugleich unter anderem dank niedrigerer Ausgaben auf 663 Millionen Dollar verdoppeln.
Abzüglich der Zahlung aus dem Apple-Vergleich rechnet Qualcomm für das laufende Jahr mit weiter rückgängigen Erlösen. Der Konzern verwies als Grund unter anderem auf den rückläufigen Smartphone-Absatz. Nach Berechnungen der Analysefirma IDC sanken die Verkäufe von Computer-Handys allein im vergangenen Quartal um 6,6 Prozent. Die Anleger zeigten sich von dem Ausblick nicht beeindruckt: Die Aktie verlor im nachbörslichen Handel mehr als drei Prozent.