Diskussion über deutsches Breitbandnetz

Experten fordern intelligente Infrastruktur

24. März 2014, 9:58 Uhr | Folker Lück
Diskussionsrunde in Köln: Siewert & Kau veranstaltete Expertenrunde »Vision Table«. (Foto: Siewert & Kau/Vision Table)

Der Distributor Siewert & Kau hat eine Experten-Diskussionsrunde zum Thema Breitbandnetze veranstaltet. Einig war man bei der Forderung, dass die Netzinfrastruktur in Deutschland intelligenter werden muss.

Der Ausbau des Breitbandnetzes für ganz Deutschland schreitet voran: So will Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt demnächst einen konkreten Zeitplan für den flächendeckenden Netzausbau vorstellen.

Was man in diesem Zusammenhang beachten sollte, haben jetzt Vertreter aus Wirtschaft und Wissenschaft bei der Expertenrunde »Vision Table« in Köln diskutiert. Veranstaltet vom Kölner Distributor Siewert & kau analysierten Vertreter von Unitymedia, Huawei, des Bitkom, der Fachzeitschrift Connect und von der Universität Stuttgart den Status Quo der aktuellen und künftigen Breitbandlandschaft in Deutschland.

In einem Punkt waren sich die anwesenden Experten einig: Künftige Netze müssen intelligenter werden, um Datentransfers zu Lastzeiten besser auf unterschiedliche Kanäle verteilen zu können. Doch auch gestaffelte, auf spezielle Nutzungssituationen abgestimmte Internettarife sah die Expertenrunde als mögliches Lösungsszenario für den stetig wachsenden Datenverkehr im Internet. Eine weitere Forderung der Teilnehmer: Betreiber von viel genutzten Internetservices sollen sich an der Finanzierung der Netze beteiligen.

Björn Siewert, Geschäftsführer bei Siewert & Kau, erläuterte während der Expertenrunde die infrastrukturellen Probleme bei der Breitbandanbindung seines Unternehmens. Obwohl die Zentrale von Siewert & Kau in einem vor 20 Jahren erschlossenen Gewerbepark in Bergheim (bei Köln) liegt, lässt die lokale Anbindung ans Netz zu wünschen übrig. Videokonferenzen über Skype oder andere Dienste waren lange Zeit nur unzureichend möglich, weil die notwendige Infrastruktur fehlte. Da ein geregelter Ausbau des lokalen Netzes nicht absehbar war, investierte Siewert & Kau eigenständig in die Glasfaseranbindung zum nächsten Backbone. »Der Mittelstand ist bekanntlich das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Wie kann es sein, dass wir trotzdem für unsere eigene Grundversorgung, die für unser Geschäft von zentraler Bedeutung ist, aufkommen müssen?«, fragte Siewert in die Runde und eröffnete so eine kontroverse Diskussion.


  1. Experten fordern intelligente Infrastruktur
  2. Neue Technologien fordern die Branche
  3. Festnetz bleibt wichtig

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