Und vor hunderten Zuschauern gibt ein Chirurg von der Bühne aus Ratschläge für Kollegen im Operationssaal und zeichnet unter anderem auf Bildern zum Beispiel die Nervenstränge ein, die sie auf keinen Fall durchtrennen dürfen. Telechirurgie gilt als ein wichtiger 5G-Anwendungsfall für die Zukunft. In China soll bereits im Januar ein Chirurg mit Hilfe ferngesteuerter Roboterarme aus rund 50 Kilometern Entfernung die Leber bei einem Versuchstier entfernt haben.
Bis solche Operationen im Alltag angekommen, wird es noch dauern - eine in Barcelona gezeigte Lösung für Krankenwagen hingegen könnte früher eingesetzt werden. Die Idee ist, eine Ultraschall-Untersuchung bei Bedarf schon auf dem Weg ins Krankenhaus durchzuführen. Dabei werden die Bilder nicht nur in Echtzeit per 5G übertragen, sondern der Arzt kann auch mit Hilfe eines haptischen Handschuhs die Hand des Sanitäters, der das Ultraschall-Gerät hält, an bestimmte Stellen lenken.
»5G wurde ursprünglich für die Industrie konzipiert, deshalb waren geringe Latenzzeiten und die hohe Bandbreite die Grundvorgaben«, sagt Ericsson-Manager Fredrik Jejdling. Doch auch den Verbrauchern will die Industrie die Vorzüge der superschnellen Netze schmackhaft machen. So zeigt der Chipkonzern Qualcomm, wie man mit 5G auf einem Smartphone fernsehen kann. Neben der großen Anzeige eines Kanals laufen am unteren Bildschirmrand mehrere weitere Sender weiter, zwischen denen gewechselt werden kann.