Selbst das Geschäft mit virtueller Realität soll 5G revolutionieren. Heute muss die intensive Rechenarbeit für das Eintauchen in digitale Welten lokal erledigt werden - entweder in der Brille selbst oder einem angeschlossenen Computer. Mit der stabilen schnellen Cloud-Verbindung könnten stattdessen aber Server im Netz dafür einspringen. Die Geräte auf dem Kopf würde man damit entsprechend leichter und tragbarer gestalten. In Barcelona demonstrierte unter anderem Qualcomm, dass diese Übertragung per Funk tatsächlich funktionieren kann. Ein interessanter Nebenaspekt wäre, dass sich damit mehr Wertschöpfung von den VR-Spezialisten zum zu den Netzbetreibern verlagert. Das kann eine gute Nachricht für die Telekommunikations-Konzerne sein, die viele Milliarden in den 5G-Netzausbau stecken müssen.
Denn die 5G-Wunder haben ihren Preis. Die Faustregel sei, dass man drei Mal mehr Basisstationen brauche, jede drei Mal mehr koste als eine für die bisherigen Standards - und obendrein auch noch drei Mal mehr Strom verbrauche, sagt ein Branchenexperte in Barcelona. Ericsson-Manager Jejdling will das so nicht gelten lassen - diese Rechnung lasse unter anderem außer acht, dass 5G auf bisherigen Netzen aufbaue. »Die Kosten pro übermittelten Megabyte sind bei 5G niedriger als bei 4G.« Der höhere Stromverbrauch sei der Physik geschuldet: »5G ist genauso effizient wie 4G, aber wenn man mehr Spektrum hat, braucht man auch mehr Energie, um es hochzupowern.«