In Großbritannien hatte die vorherige Labour-Regierung vorgeschlagen, eine Steuer auf alle Überlandleitungen zu erheben, was umgerechnet etwa 200 Millionen Euro pro Jahr eingebracht hätte, mit denen ein Teil der Kosten für die Einführung von super-schnellen Breitbandanschlüssen finanziert werden sollte.
Die neue Koalition zwischen Konservativen und Liberaldemokraten plant nun hingegen, einen Teil der Rundfunkgebühren für diesen Zweck einzusetzen. Derjenige Anteil der Gebühren, der zur Zeit der Digitalumstellung vorbehalten ist, soll für die Finanzierung von Breitbandnetzen verwendet werden, und zwar vor allem in jenem Drittel des Landes, in dem Branchenakteure, wie British Telecom, Virgin Media und andere keine wirtschaftlich rentablen Dienstleistungen erbringen können.
„Zur Zeit investiert BT bereits 2,5 Milliarden Pfund (2,9 Milliarden Euro) für die Realisierung von 40 MBit/s-Verbindungen für zirka zwei Drittel der Haushalte bis 2010. Um die deutlich ehrgeizigeren Zielvorgaben der EU zu erreichen, sind mit Sicherheit zusätzliche Investitionen erforderlich", kommentiert Drozd.
Es ist jedoch immer noch nicht klar, wer die Hauptlast der Aufrüstungskosten tragen soll und die Branchenakteure sind eifrig bemüht, eine gewisse finanzielle Gegenleistung von führenden Content-Providern zu erhalten, um so die Kosten für die grundlegende Netzwerkaufrüstung, die für die Erbringung derartiger Dienstleistungen erforderlich ist, gemeinsam zu bestreiten. Dringend benötigt werden innovative Geschäftsmodelle, die Dienstleistungsanbietern angemessene Gewinne verschaffen können.