HTC zählte noch vor kurzem zu den Spitzenreitern auf dem Smartphone-Markt. Mittlerweile schreibt das Unternehmen erstmals Verluste und blickt auf eine ungewisse Zukunft.
HTC muss erstmals einen Verlust ausweisen. Laut den vorläufigen Unternehmenszahlen des dritten Geschäftsquartals rechnet der Smartphone-Hersteller mit einem Fehlbetrag von 2,97 Milliarden Taiwan-Dollar, umgerechnet rund 74 Millionen Euro. Verschiedene Analysten gingen im Vorfeld von einem deutlich niedrigeren Verlust aus. Und auch der Umsatz von rund 47 Milliarden Taiwan-Dollar blieb hinter den Erwartungen zurück.
Mit dieser Bilanz setzt HTC seinen stetigen Abstieg fort. Der Hersteller verliert immer weiter Marktanteile an die wachsende Konkurrenz aus China und die Spitzenreiter Apple und Samsung. Zuletzt blieben die Verkaufszahlen des Smartphone-Flaggschiffs HTC One hinter den Erwartungen zurück, obwohl das Gerät durchwegs gute Kritiken erhielt.
Ende September verkaufte HTC die Anteile am Kopfhörer-Hersteller Beats Audio. Die zuletzt 25 Prozent Anteil an der Partnerschaft brachten dem Unternehmen 265 Millionen Dollar ein und könnten die Verluste vorerst abfedern. Der weitere Weg des Smartphone-Herstellers bleibt jedoch ungewiss. Medienberichte sprechen davon, dass HTC derzeit in Gesprächen mit Microsoft steht, um das Mobile-Betriebssystem Windows Phone auf das HTC One zu bringen. Das alternative OS könnte neue Kunden überzeugen und das Portfolio erweitern. Allerdings ist fraglich, ob diese Partnerschaft ausreichen würde, um sich auf dem umkämpften Smartphone-Markt zu behaupten. Besonders Samsung dominiert das Geschäft mit einer breiten Produktpalette und erwartet auch im dritten Geschäftsquartal wieder Rekordgewinne.