Ich brauche das nicht! Keine Akzeptanz für Microsoft-Lync im Unternehmen?
28. November 2014, 10:05 Uhr |
Dr.-Ing. Peter Samulat, arbeitet in einem international tätigen Medienhaus und promovierte 2014 an der Technischen Universität Berlin bei Prof. Zarnekow
Hürde Mensch – ohne Change-Prozess geht es oft nicht
In eher traditionellen Business-Prozessen kann die Akzeptanz gering sein: Mobilität? "Soll ich denn jetzt immer und überall erreichbar sein? Ich bin von 09:00 bis 17:00 Uhr an meinem Schreibtisch erreichbar. Außerhalb dieser Zeiten geht meine Mailbox ran." Also: klare Prozesse, kaum Veränderungsbereitschaft – UCC stört da erheblich.
"Hürde" Anwender: UCC stört den über viele Jahre gelernten und gewohnten Arbeitsablauf: "War denn das, was ich in der Vergangenheit geleistet habe nicht gut? Warum muss ich das lernen – es hilft mir doch gar nicht?" Es herrscht dann Unverständnis über den Nutzen im eigenen Arbeitsablauf. UCC kos-tet nur wertvolle Zeit, hilft nicht richtig weiter: "Ich verstehe das alles nicht – und ich hab’s gewusst. Es funktioniert ja sowieso nicht. Zu kompliziert, nicht ausgereift und zu viele Fehler." Fehlt da nicht einfach die tägliche Routine im Umgang mit UCC, abgesehen von ein paar Tipps zur Bedienung? Stiller Widerstand: "Ich ignoriere die neue Technik einfach und suche mir Gleichgesinnte. Irgendwann platzt die Bombe: Ich habe doch gleich gesagt, dass dies alles nicht funktioniert!"
"Hürde" Vorgesetzter: Das Sekretariat fungiert als ein „Schutzwall“ für den Vorgesetzten, den es zu überwinden gilt. Gemäß dem Motto "Ich werde nicht fürs Telefonieren bezahlt". Die Führungskraft ist also nicht direkt erreichbar, sondern nur über stellvertretend agierende Sekretariate. UCC ändert diese Organisation. Die Führungskraft steuert ihre Kommunikation jetzt selber, ohne Sekretariat. Vorgesetzte müssen auch hier Vorbild sein (oder werden)!